MONTE FILET – Idyll

Dieses einmalige, handgemalte Cover, ja, das hat schon was. Aber man soll ein Buch ja nicht anhand seines Einbandes beurteilen. Gehen wir also medias in res und schauen, was MONTE FILET auf „Idyll“ zu bieten haben. Gestartet wird mit einer lustigen, beschwingten Folknummer, schön gemacht, schön rüber gebracht. Damit können die Leipziger schon mal punkten. Bei „Fischmädchen“ lassen dann PENDIKEL grüßen, dramatisch und verspielt. „Idyll“ bahnt sich weiter seinen Weg durch Balladen mit amerikanisch-folkloristischen Einsprengseln, Bluesnummern mit Spaßfaktor, bei „Masters and slaves“ winken die MERLONS OF NEHEMIAH kurz mal ins Studio und lassen ein paar medieval-Einflüsse da. Abwechslungsreich und unterhaltsam, das ist „Idyll“ allemal. Auch die Lyrics können überzeugen, mal witzig, mal dramatisch. Man merkt, dass hier neben den sieben Bandmitgliedern noch drei Gäste mitwirken, zehn Mann/Frau stark wird MONTE FILET sehr präsent, sehr dicht, sehr machtvoll. Die Leipziger haben viele Stärken und die zeigen sie auf ihrem zweiten Album ohne Abstriche und ohne Arroganz. Vom mittelalterlich-klassischen bis zum rockig-modernen Gewand können sie alles tragen, zudem haben sie die Fähigkeit, diese Schichten nicht übereinander zu tragen, sondern sich einfach mehrmals auf dem Album umzuziehen, um neue Stimmungen, neue Emotionen zu schaffen. Die Damen und Herren aus Sachsen sind zur Zeit auf Tour. Bestimmt ein Erlebnis. Genau wie „Idyll“.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.