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MOM´S DAY – Super sonnig

Ach ja, was wären wir ohne Mütter? Rein gar nicht(s)! MOM´S DAY haben dies richtig erkannt und haben sich nicht nur am Muttertag des Jahres 2001 gegründet, sondern diesen Ehrentag auch gleich im Bandnamen verankert. Und die Mütter der Jungs platzen im Gegenzug bestimmt vor Stolz, wenn sie das neueste Machwerk ihrer Lendenfrüchte in den Händen halten. Denn auf "Super sonnig" gibt es 14 mal eingängigen, melodiösen Pop-Punk zu hören, der an DIE ÄRZTE, PLANLOS und DIE HEILIGEN DREI KÖNIGE erinnert, wobei die Schwaben allerdings auch gerne mal ein Stück schneller zur Sache gehen als die hier genannten Referenzbands. "Evaluation" erinnert von seinen Gitarren her sogar stark an ANTI-FLAG, und bei "Es steht viel auf dem Spiel" darf auch mal dezent ins Mikrophon geschrien werden. Klingt soweit alles ganz vielversprechend, kommen wir nun jedoch zur Kehrseite der Medaille: Während sich MOM´S DAY in ihren Anfangsjahren noch der englischen Sprache bedienten, singen sie heute (abgesehen von wenigen Ausnahmen) auf Deutsch und thematisieren dabei augenzwinkernd bis albern vermeintliche Trivialthemen wie die Liebe und das Erwachsenwerden. Ob sie sich damit einen Gefallen tun, wage ich zu bezweifeln, denn ich kenne einige Leute, die dieser Art von Musik wohl prinzipiell einiges abgewinnen könnten, für die die Band angesichts ihrer juvenilen Texte jedoch ein klares "No-go" darstellen dürfte. Somit bleibt MOM´S DAY wohl einfach eine Band für junge Leute. Sie selber sehen dies aber offensichtlich ganz sportlich und kontern selbstbewusst: "Wer erwachsen wird, ist selber schuld." Da haben sie wohl recht.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.