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KILLER BOOGIE – Acid cream

Früher war es für mich unnachvollziehbar, warum manche Leute musikalisch so sehr in der Vergangenheit lebten und aktuelle Musik kategorisch ablehnten. Zwar habe auch ich manch alte Platte im Regal stehen, aber für mich fand Musik genauso in der Gegenwart statt. Wenn nicht sogar noch mehr, schließlich galt es doch, neue Bands und neue Stile zu entdecken.
Inzwischen erkenne ich mich in den damaligen Leuten gelegentlich wieder, oder anders ausgedrückt stelle ich manchmal fest, dass vor 10-20 Jahren doch mehr gute Platten erschienen sind und bessere Konzerte stattfanden als heutzutage. Natürlich ist das eine ziemlich subjektive Einschätzung, aber inzwischen krame selbst ich gerne alte Alben hervor.
Dazu passt, dass mich vor kurzem FU MANCHU in der Markthalle total begeisterten, und das wiederum eignet sich hervorragend als Einleitung zu dieser Review, denn auch KILLER BOOGIE scheinen ein Faible für alte Musik zu haben. Ein wenig erkennt man hier MOTÖRHEAD wieder, manchmal auch BLACK SABBATH, noch mehr die STOOGES und MC5, aber am allermeisten eben FU MANCHU. Seien es die bluesigen Riffs, der fuzzige Sound, der monotone Gesang oder das an den Seventies orientierte Artwork. Man sieht KILLER BOOGIE gedanklich schon in Muscle Cars an der kalifornischen Küste entlangcruisen, doch aus dem Pazifik wird in diesem Fall eher der Tiber, denn beheimatet ist die Band in Rom. Dass ihr Labelbetreiber Gabriele Fiori an der Gitarre steht, ist zwar eine nette Randnotiz, aber keine zwangsläufige Erklärung, warum sie bei Heavy Psych gelandet sind. Denn KILLER BOOGIE machen ihre Sache gut. Nicht ganz so gut wie FU MANCHU zwar, aber was nicht ist, kann ja noch werden.