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MILDLIFE – Automatic

Auf dem letztjährigen Elbjazz wussten die vier jungen Australier von MILDLIFE, wie man das Publikum bereits am frühen Abend zum Tanzen animiert. Nicht etwa mit rhythmisch schwer nachvollziehbarem Free Jazz, sondern mit sehr groovigem Psychedelic-Funk, der aus den Discotheken der Siebziger Jahre entliehen schien. Hinzu kamen ein paar Einflüsse aus dem Krautrock, hier und da meinte man auch THE WHITEST BOY ALIVE heraushören zu können. Genau so klingen auch die sechs neuen Songs von MILDLIFE, die nicht etwa ein EP-Format darstellen, sondern sich auf eine knappe Dreiviertelstunde ausdehnen. Und diese Zeit braucht es für die Entfaltung der Songs auch, denn sie klingen alle sehr zurückgelehnt, man möchte sich am liebsten auf einem Flokati hinfläzen und mit bewusstseinserweiternden Substanzen dabei zusehen, wie die Lavalampe irgendwann komplett zerfließt. Die Siebziger hört man genauso heraus, wenn man zwischenzeitlich an den Soundtrack für Timm Thaler erinnert wird oder wenn der Gesang durch einen Vocoder verfremdet und an KRAFTWERK denken lässt („Automatic“).
An den Überhit „The magnificent moon“ von ihrem Debüt „Phase“ vermag zwar keiner der neuen Songs heranzureichen, aber wer im Plattenregal neben PHOENIX, PARCELS und TAME IMPALA noch Platz für ein neues Album übrig hat, sollte MILDLIFE durchaus etwas Aufmerksamkeit gönnen.