MIKE DOUGHTY reflektiert sein Leben. Und seine Arbeit. Intensiv. So veröffentlicht er nicht nur ein Buch über seine Drogeneskapaden, nein, er bringt mit „Yes and also yes“ (was lustigerweise die Überschrift seines Online-Dating-Profils war) ein großes Singer/Songwriter-Album heraus, das rockt, schmerzt und ankommt. Dennoch klettert er immer wieder aus den Schubladen, wechselt die Genrebetten und kann in jedem einzelnen überzeugen. Ob er nun sehr amerikanisch („Day by day by“), fast schon EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN-konform („Makelloser Mann“) oder puristisch-folkig („Russell“) daherkommt, immer haben seine Songs das Besondere, das viele seiner Mitstreiter vermissen lassen. Hinzu kommt die Stimme eines wahren Erzählers, der wirklich etwas zu erzählen hat. Dass man auch Antidepressiva als Percussioninstrument nutzen kann, ist mir komplett neu, hat aber etwas besonders Individuelles, das fast schon manisch grinsen lässt. An seiner Seite hat er dann noch Musiker, die als Studiomusiker schon sehr viel gesehen haben und dem Album somit auch instrumental die nötige Tiefe geben. MIKE DOUGHTY kann viel, und glücklicherweise bleibt er mit seinem Können nicht im stillen Kämmerlein, sondern lässt uns alle daran teilhaben. Wer ihn auf der Tour mit SUZANNE VEGA gesehen hat, weiß, dass er auch live überzeugt. Und sollte er noch weitere Wünsche Haribo betreffend hegen, ich wohne direkt neben der Zentrale, also, einfach nur melden!
MIKE DOUGHTY – Yes and also yes
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:13. Juli 2012
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.