Sobald „Schweden“ draufsteht, ist mein Interesse mittlerweile geweckt. Klar, dass das auch bei MAKTHAVERSKAN nicht anders war und ist. Sympathischer Poppunk mit naiv-laszivem Gesang auf britpoppigen Gitarrenriffs und geschwindigkeitssüchtigen Drums. Macht Spaß, dieses „Makthaverskan II“. Auf diesem Album wird Indie noch groß geschrieben und ehrlich gemeint. Trocken produziert, ohne zu viel auf Effekte und das Drumherum zu setzen, das, was da sein muss, ist da, und es ist am richtigen Ort. Dazu eben dieser teils engelsgleiche, leicht transzendente Gesang, der selbst „so fuck you“ klingen lässt wie „I love you“. Das muss man ja auch erst einmal schaffen. Diese fünf Skandinavier schaffen es und noch viel mehr, nämlich ein abwechslungsreiches, mal eher poppiges, mal aber auch rauschend-rockendes („Slowly sinking“) Album zu fabrizieren, das mitreißt, sich festbeißt, losrennt und schreit: „Los, lauf! Fang mich doch!“ Und man versucht es, wenn es auch nicht wirklich gelingt. Aber die Jagd ist ja eh immer das Spannendste. Und so, wie der Gesang von den Wänden hin und her geworfen wird, so versucht man, dem Zickzackkurs der Schweden zu folgen, egal, ob man sich dabei im Geäst verfängt und die Knie aufschlägt, es macht einfach Spaß, mitzurennen und zwischendurch auch den ein oder anderen verschmitzten Blick einzufangen, bevor es wieder in eine 90-Grad-Kurve geht. Und keine Sorge: Mit „Something more“ geben uns MAKTHAVERSKAN die Chance, mal kräftig durchzupusten, allerdings nur, um mit „Outshine“ direkt wieder im vollen Tempo loszujagen. Aber am Ende lassen selbst sie sich fangen und sinken gemeinsam mit dem Hörer zu Boden, um sich ein letztes Mal bei „Volga“ aufzubäumen und schlussendlich eng umschlungen einzuschlafen und uns in wilde Träume zu entlassen.
MAKTHAVERSKAN – Makthaverskan II
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:20. August 2013
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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