Gut fünf Jahre ist es jetzt her, dass mich das Debüt-Album „Song i stole“ von SOLAREZ damals vollkommen umgehauen hat. Warum, ist schwer zu sagen, denn eigentlich erfanden die vier Berliner schon damals das Rad nicht neu, aber dennoch vermochten sie es einfach, druckvollen Emo mit der Betonung auf „Core“ zu schreiben und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Lieder schön lange hängen bleiben. Vor kurzem wurde ich wieder an die Band erinnert, als ich ihr Albumcover plötzlich auf einem Werbeplakat von HEW erblickte – da scheint jemand aus der Band bei den entsprechenden Elektrizitätswerken zu arbeiten oder zumindest ein gewiefter Fan der Band seine Finger mit im Spiel zu haben. Lustig!
Erneut an die Band erinnert wurde ich nun, als mir die Demo-EP von LOVE IN STEREO in die Hände gereicht wurde. Anbei ein fünfseitiges Bandinfo, davon drei Seiten Bandhistorie, die zwar zeigen, dass die vier Jungspunde aus Osterholz-Scharmbeck bei Bremen zwar noch nicht wissen, dass man in der Regel auf einer DIN A4-Seite alles gesagt haben muss, aber die gewisse Selbstironie in dem Schreiben sorgt schon gleich wieder für ein paar Sympathie-Punkte meinerseits. Musikalisch weiß man hingegen sehr wohl, wie der Wind zu wehen hat. Eben stark an SOLAREZ erinnernd, spielen auch LOVE IN STEREO recht energischen Emo- bis Melodycore, wobei sich die Band sowohl im Uptempo-Bereich als auch in den langsameren Passagen gut zurechtfindet. Eine ordentliche Produktion und ein kräftiger Gesang sorgen fürs Übrige. Wer SOLAREZ nicht kennt, kann sich grob auch an Bands wie HUNDRED REASONS und MILLENCOLIN orientieren. Und man bedenke, dass die Jungs erst Anfang zwanzig sind! Mich habt ihr mit den vorliegenden drei Songs schon jetzt überzeugt. Und meine Mitfahrerin nach Magdeburg auch!