Neben Kanada verfügt auch Schweden über ein schier unerschöpfliches Reservoir an weiblichen Songwritern. Ein weiteres Beispiel hierfür ist LOTTA WENGLÉN. Eine Frau zwischen PJ HARVEY und ERIKA ROSÉN, mit letzterer arbeitet die Schwedin ohnehin viel zusammen. „Thanks for your generous donations!“ schafft den Spagat zwischen traditionellem Folk und Indiepop ohne große Anstrengung. Die für Skandinavien typische Melancholie freundet sich mit einer positiven Grundstimmung an, nicht zuletzt durch die variable Stimme von Frau Wenglén – und durchaus auch durch ihre Mitstreiter. Und mit „Ginger“ dürfte man wohl problemlos einen verstaubten Tanzboden wieder zu neuem Leben erwecken können.
Fünf Alben stehen bereits zu Buche, allerdings ist dieses das erste, das auch außerhalb Schwedens veröffentlicht wird. LOTTA WENGLÉN hat sehr viel Inspiration aus ihrer neuen Rolle als Mutter gezogen und viel Humor und Spielfreude mit ins Studio gebracht. Das merkt man „Thanks for your kind donations!“ in jedem Falle an. Egal, ob sie nun über die hellen oder die düsteren Seiten des Lebens singt. Und nebenher noch ein Tonstudio und ein Label zu betreiben, klingt schon ein wenig nach einem Workaholic, der bei diesem Album am Werke war.
Zwischen Akustik-Folk („Go cat go“), Indie („Stitch me up“) und Disco („Ginger“) dürfte hier jeder Musikfreund sein eigenes kleines Kissen finden, um den müden Kopf einer musikalischen Entspannung hinzugeben. Abwechslungsreich und intensiv. Schweden halt.