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DELIKAT – Death liquor kicks and trombones

Berlin gilt nicht umsonst als die deutsche Ska-(Punk-)Hochburg schlechthin, und die Offbeat-geneigten Hauptstädter haben in den letzten Jahren Dutzende Bands kommen und gehen sehen. Eine der beständigsten Berliner Ska-Punk-Bands der letzten Jahre ist jedoch zweifelsohne DELIKAT. Zwar waren die Jungs und das Mädel nie überdurchschnittlich produktiv, was die Veröffentlichung von Tonträgern anbelangt, doch sie haben in den letzten Jahren eine beachtliche Livepräsenz gezeigt und sich eine relativ große Fangemeinde erspielt. Doch leider ist damit jetzt Schluss: Nach einer ausgiebigen Abschiedstour haben sich DELIKAT Ende April aufgelöst. Peng, das hat gesessen. Doch zum Trost kommen ihre Fans noch in den Genuss eines Abschiedsalbums, und das hat es durchaus in sich!
Während bereits das selbstbetitelte Vorgängeralbum allseits positive Reaktionen hervorrief, setzt „Death liquor kicks and trombones“ sogar noch eine ganze Schippe oben drauf und zeigt sich stilistisch äußerst vielfältig: Mit Liedern wie „Aimless“, „Faux pas“ oder „The rusty trombone“ werden einige brandheiße Ska-Punk-Kracher ins Rennen geschickt, „Back to routine“ besticht durch groovige Reggae-Elemente, und das deutschsprachige „Wer zuletzt lacht“ entpuppt sich als melodischer Punkrockhit mit fettem Bläserfinale. Neben acht regulären Stücken gibt es quasi als Bonus noch ein Live-Cover des KNOCHENFABRIK-Hits „Filmriss“ zu hören, der stets zum festen Repertoire eines jeden DELIKAT-Konzertes gehörte. So schade die Auflösung auch ist, mit diesem Album wird man die Berliner zumindest in guter Erinnerung behalten.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.