Der Wechsel aus englischen und deutschen Lyrics erfreut sich zur Zeit äußerster Beliebtheit. Wo YAGE vor vielen Jahren angefangen haben, zogen Bands wie CALLEJON und nun LONGING FOR TOMORROW mit. An und für sich keine schlechte Sache mit den zweisprachigen Vocals. Wenn nicht die moderne Verpackung immer die gleiche Leier mit sich bringen würde. Gitarren werden gequält, die Finger fliegen über das Griffbrett, das Schlagzeug wird zu Kleinholz gehauen und das Ganze wird mit teils schmalzigen Melodien verziert. Das trifft aber auch auf viele englisch singende Bands zu.
OK, eins muss ich vorab loswerden – der Prolog ist wirklich wunderschön! Da gibt es nix, aber wirklich nichts dran auszusetzen. Aber im Großen und Ganzen gehen mir langsam die Worte aus, wenn es darum geht, den neuen noch individuelleren Screamo-Metal beschreiben zu sollen. Musikalisch gibt es an „Beauty for the blinded eyes“ wirklich nichts auszusetzen – die Jungs beherrschen die Instrumente. Und verstehen auch, den Hörer durch geschickte Tempowechsel zu unterhalten. Aber gerade aus einem solchen musikalischen Talent kann man bei weitem mehr draus machen. Gerade auch deswegen, wenn es eine Band schafft, zwei Alben in einem Jahr zu veröffentlichen.
Aber eines ist auch sicher: da draußen gibt es etliche Menschen, die genau auf diesen Sound abfahren und davon auch nicht genug bekommen können. Und genau Ihr könnt bei „Beauty for the blinded eyes“ bedenkenlos zugreifen. Ich bleib lieber bei den Alten…