„Throwing copper“ (1997) und „Secret samadhi“ sind Klassiker. Mit jedem ihrer Alben entwickeln sich LIVE ein kleines, manchmal sogar ein großes Stückchen weiter. Selbstfindung heißt das Zauberwort. Dass sie dabei aber durchweg positive Vibes verstreuen, ist angenehm erfrischend. Manche taten LIVE schon immer als die Alternative Rock-Version von R.E.M. ab. Sicher ist der Vergleich nicht von der Hand zu weisen, wecken Sänger Ed Kowalczyk und die Instrumentierung mehr als einmal Erinnerungen an R.E.M. Seit dem 1999er Album „The distance to here“, das einige Single-Hits enthielt, konnten LIVE nicht mehr so viele Einheiten wie früher absetzen. Das harte und gutklassige „V“ (2001) ging total baden, trotz eines Soundtrack-Beitrags. 2006 klingen LIVE leider nur noch wie eine Radio-Rock-Band. Das Einzige, was sie noch über das normale Radio-Niveau hebt, ist die charismatische Stimme von Ed Kowalczyk und ein paar Songs, die aber eigentlich Erinnerungen an alte Hits wach werden lassen. Die erste Single „The river“ erinnert an „run to the water“ von besagtem 1999er Album. Trotz alledem ein guter Song. Gut ist auch die Gefühlsballade „mystery“. Überhaupt ist das meiste im balladesken oder sehr ruhigen Bereich angesiedelt. Wenn schon ruhig, dann bitte Ohrwürmer wie auf dem Bandklassiker „Throwing copper“! Trotz aller Kritikpunkte kann man sich der angenehm positiven Stimmung und einigen packenden Songs nicht entziehen. Deshalb noch 6.5 Punkte, aber auch LIVE müssen sich an ihren Klassikern messen lassen, und das sind nicht wenige.