LHAMA ist ein Trio aus Münster, das kompakt klingt wie ein Quartett und Alternative Rock mit deutschen Texten macht. Nicht ganz so heftig wie MADSEN, nicht so poppig wie REVOLVERHELD und nicht so dümmlich wie die SPORTFREUNDE STILLER. In ihren Texten geht es um das Zwischenmenschliche im Kleinen und um gewisse Lebensumstände im Allgemeinen. Kein Kitsch, keine romantische Verklärung, klare Sprache ist angesagt, und über allem weht stets, wie schon beim Erstling „Meridian“, eine gewisse Melancholie. Eigentümlich wirkt das Texten fast ohne Reime und die ungleichen Zeilenlängen, was das Erhören erschwert, denn jeder kleinste melodische Popfaktor wird so sofort erwürgt. Das grungige, schroffe Klangbild und der oft exaltierte, manchmal auch quengelige Gesang tun ihr übriges. Kann man ja auch positiv sehen, denn Anbiederung an irgendeine Crowd findet man hier nicht. Auch die teilst originellen Sprachbilder wirken erfrischend anders als bei den üblichen deutschen Verdächtigen gewohnt. Trotzdem bleibt „So.Jetzt.Hier“ recht schwere Kost, zumal die Produktion ein paar mehr Muskeln hätte vertragen können. Highlights des Albums sind „Engel“ und „Marie“ sowie der zähe, drohend malende Brocken „Ein Stück weiter“ am Schluss des Albums, der zeigt, was LHAMA zu leisten im Stande sind, wenn sie ihren Songs Raum geben.