LEO CAN DIVE – s/t

Aus Duisburg kommt neben den Zebras („Zebrastreifen weiß und blau, Zebrastreifen weiß und blau, ein jeder weiß genau, das ist der M-S-V“) ja eigentlich nicht so richtig viel, von dem man außerhalb der Region etwas mitbekommt. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber mir fällt da so mal gar nichts ein. LEO CAN DIVE möchten das gerne ändern, bzw. eigentlich nicht wirklich, sie möchten wohl eher selbst auf die Landkarte rücken.
Irgendwo zwischen JIMMY EAT WORLD, US-Emo und dem großen Pop-Song bewegt sich das Quartett auf seinem selbstbetitelten Debüt. Der Opener „Gatecrasher“ leitet einen allerdings ein wenig fehl, denn so hart und rockig wie es zu Beginn klingt, sind die Jungs gar nicht. Der satte Sound von Pelle Gunnerfeldt tut der Produktion leider nicht nur gut. Denn allzu oft geht durch den Drive die leichte Dissonanz und das fesselnde Moment verloren. Erst mit „Hear me calling“ entfaltet sich das Album. Hier könnte man durchaus eine Parallele zu den neueren JIMMY EAT WORLD ziehen, die auch mit besserer Produktion ein wenig die Schönheit in den Melodien verloren haben. Leider haben LEO CAN DIVE mit Songs wie „Amazing“ oder „You’re stereo“ einige diese amerikanischen Emo-Songs, die nicht so richtig zünden.
Im Grunde machen sie aber vieles besser als die amerikanischen Bands. Die mehrstimmigen Gesänge und die eigentlich durchweg guten Songs zaubern einem Pop-verliebtem Musikhörer schnell ein Lächeln auf die Lippen.