Am 15. April erscheint mit „Junkyard speed ball“ das vierte Album von zwei Männern, für die sie noch lebt, die Dreifaltigkeit von Whisky, amerikanischen Autos und schwerem Blues. LEFT LANE CRUISER, das sind Freddy J. Evans IV (Slide-Gitarre, Gesang) und Brenn „Saucage Paw“ Beck (Schlagzeug, Percussion, Gesang).
Beeinflusst vom Country Blues aus Mississippi, gründeten die beiden 2004 im weit entfernten Indiana, genauer in der Stadt Fort Wayne, ihre Band. Dass Rock nicht unbedingt die klassischen Drei (Gitarre, Schlagzeug, Bass) benötigt, um vollen Sound zu entwickeln, haben bekanntlich schon viele vor ihnen bewiesen. Genannt seien neben den WHITE STRIPES noch BRANT BJORK mit seinem Soloprojekt „Jalamanta“ (1999) und PAST AND FUTURE, die Anfangs nur zu zweit aufgetreten sind.
Die Wurzeln ihrer Musik sind wie in den Vorgängern „Bring yo ass to the table“ (2008) und „All you can eat“ (2009) deutlich zu hören, aber dass es nur zwei Männer mit jeweils zwei Händen an den Instrumenten sind, ist kaum zu glauben. Der Spitzname Sausage Paw („Wurstpranke“) des Drummers ist nachweislich Programm: Es wird geknüppelt und „gebluest“, bis die Ohren bluten. Da wird nicht nur jede Hand, sondern jeder Finger – egal wie wurstförmig – exzessiv genutzt. Bei den Aufnahmen im Detroiter Studio von Jim Diamond, der durch seine Zusammenarbeit mit den WHITE STRIPES bereits Erfahrung mit Rock-Duos hat, wurde aber auch ein bisschen geschummelt: James Leg (BLACK DIAMOND HEAVIES) leistete für gut die Hälfte des Albums Unterstützung auf dem Keyboard.
Was bei den Aufnahmen heraus gekommen ist, macht der Bezeichnung „Trash Blues“ alle Ehre.
Härter kann man auf sein Schlagzeug nicht einprügeln, und düsterer kann man keinen Blues mehr sliden. Für den, der Rock irgendwie mag, ist das sicher nichts, aber Liebhabern des Desert Rocks sei dieses Album ans Herz gelegt.