You are currently viewing LASSARD – Making out on satellites

LASSARD – Making out on satellites

Magst Du melancholischen Indiepop? Magst Du verträumte Gitarren, die auch mal Gas geben, aber nie lärmen? Magst Du emotionalen Gesang ohne Geschrei? Das alles so einfach, reduziert, aufs Nötigste beschränkt, ohne Sound- und Studiodoping? Vermisst Du die GET UP KIDS? Dann bist Du hier genau richtig. LASSARD aus Hamburg legen mit „Making out on satelittes” ein rundum stimmiges, geschlossen wirkendes Album vor, dass einfach nur Spaß bringt. Kein einziger Song fällt ab, vielmehr finden sich unter den zehn Songs des Albums mindestens sechs Perlen, die man einfach nicht mehr aus den Ohren bekommt.”Monoboy”, „I will ask until you try”, (natürlich) „I love the way she said Hamburg”, „Paris” und „All you said” klingen schon beim ersten Durchlauf vertraut, spätestens nach dem dritten werden sie stete Begleiter sein, Ohrwürmer im besten Sinne des Wortes. Revolutionär ist hier zwar nichts, die Zutaten sind bekannt und vertraut, aber dezent eingesetzt. Alles im Dienste des Songs, zusammengehalten von einer absolut straighten Rhythmusfraktion, die den notwendigen Haken hier und Schnörkel dort nicht vergisst. Konzertgängern sind diese Songs zum Teil längst bekannt, verkaufte die Band dieses auf eigene Rechnung produzierte Album im letzten Jahr schon bei ihren Auftritten. Nun gibt es das Album ganz offiziell, ergänzt um drei Unplugged-Bonustracks, einerseits via Internet bei den bekannten Downloadplattformen wie Itunes, Napster, Musicload etc., sowie bei der Band selbst (http://www.lassard.de) als Doppel-EP mit sechs Albumsongs plus der angesprochenen Akustikversionen von „Say when you mean it”, „Paris” und „All you said”. Und diese drei Akustikversionen sind mehr als nur ein Bonbon, gelingt es doch der Band, verstärkt durch ein feinfühlig und sehr dezent eingesetztes Piano, den Songs ein neues, aber nicht entfremdendes Gesicht zu geben. Das ganze wirkt noch melancholischer, noch reduzierter, aber fast noch intensiver. Coup gelungen! Und wer sich danach die Unplugged-CD des letzten FOO FIGHTERS-Album antut, muss sich fragen, wieso vier Typen aus dem tiefsten Indie-Underground von Übungsraum, kleinen Clubauftritten und selbstorganisierten Touren im strickten DIY-Verfahren mit Minimalaufwand schlicht und ergreifend im Sound, wie in ihrer gesamten Wirkung, bessere Akustiksongs vorlegen. Okay, der Kritiker lebt mit diesen Songs schon seit geraumer Zeit, hat sie im Südfrankreich-Sommerurlaub rauf und runter gehört, ist also irgendwie nicht mehr unvoreingenommen, aber er war mal genauso unwissend wie Du. Folge ihm, Du wirst es nicht bereuen.