You are currently viewing Kurz & schmerzlos (Oktober – Dezember 2013) – CD-Besprechungen in aller Kürze
Foto: Timo Neuscheler

Kurz & schmerzlos (Oktober – Dezember 2013) – CD-Besprechungen in aller Kürze

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Specials

Kürzlich sah ich ein Video auf Youtube, bei dem Jens Lehmann sich zum Thema "Homosexualität im Fußball" in der Talkrunde "Sky 90", sagen wir einmal, nicht gerade geschickt ausgedrückt hat. Okay, man kann durchaus sagen, dass er sich "um Kopf und Kragen" geredet hat (11FREUNDE, Stuttgarter Nachrichten), DIE WELT drückte es eher neutral aus ("Jens Lehmann rät schwulen Fußballprofis vom Outing ab"), andere attestierten ihm ein "Duschproblem" (Der Freitag), bisweilen wurde ihm auch Homophobie unterstellt.
Ist Lehmann wirklich schwulenfeindlich? Hätte er im umgekehrten Fall nicht vielleicht genauso reagiert? Tatsächlich! Um den armen Lehmann etwas zu entlasten, fanden wir nach wochenlanger Recherche im Internet ein Interview, in dem er etwas verstört auf Oliver Kahns heterosexuelles Outing reagierte. Hier ein paar Auszüge:

Herr Lehmann, letztes Wochenende hat sich Oliver Kahn als heterosexuell geoutet. Was sagen Sie dazu?
Ist das wirklich wahr? Puh… Wenn ich da so zurückblicke, auf die Weihnachtsfeier 2002. Da hat er sich schon sehr gut, also, die Betonung liegt wirklich auf "sehr", mit meiner Frau verstanden. Hätte ich vorher geahnt, dass Olli auf Frauen steht, hätte ich da etwas besser aufpassen müssen.

Begrüßen Sie es denn ganz allgemein, dass sich Oliver Kahn öffentlich dazu bekannt hat, dass er auf Frauen steht?"
Oliver Kahn ist ein Spieler, der erstens sehr intelligent ist, und zweitens von seiner Spielweise überhaupt nicht den Anlass gegeben hätte, dass da man hätte denken können, da ist irgendetwas.

Sie würden also anderen Spielern nicht dazu raten, sich öffentlich zu ihrer Sexualität zu bekennen?
Naja, mit heterosexuellen Männern assoziiert man ja leider immer, dass sie etwas härter sind. Bei Kahn war das nicht so, wenn ich so an unsere gemeinsamen Trainingseinheiten für die Nationalelf denke. Der konnte auch richtig zuhören. Trotzdem ist es innerhalb einer Fußballmannschaft undenkbar, dass das jemand preisgibt. Ich weiß nicht, was ich gedacht hätte, wenn ich mit jemand zusammen gespielt hätte, den ich tagtäglich gesehen hätte und von dem ich weiß, dass er auf Frauen steht. Ich meine, da bleibt es ja nicht nur beim Händchenhalten. Und da hätte es sicherlich einige gegeben, seien es Konkurrenten oder andere in der Kabine, die permanent Witze darüber gemacht hätten. Und die Zuschauer in den Stadien kann man auch nicht kontrollieren. Ob man sich das als Betroffener antun muss?"

Die Kurzreviews.

ANDY HOUSCHEID – "Von hier aus weiter” (Label: Timezone, VÖ 22.11.2013)
(so) Ein bisschen PHILIPP POISEL klingt da schon durch. Damit hat man ja auch das Zeug für die Charts. Davon abgesehen ist das, was ANDY HOUSCHEID uns mit seinem Debütalbum mitgibt, musikalisch wirklich hübsch arrangiert, gesanglich kann er zeitweise dieses Niveau nicht halten und rutscht etwas zu weit ins Popgenre hinab. Ein Singer/Songwriter auf Popfaden mit Klavier. Damit sind wir dann doch wieder bei PHILIPP POISEL. Was soll´s? Ist dann halt so. (6)
http://www.facebook.com/pages/Andy-Houscheid-Band/566054613441681

BARU – "Sailors of the city” (Label: Popup Records, VÖ 25.10.2013)
(jg) Ein aalglattes Indie-Pop Album, was aber weniger der warmen Produktion von Tobias Siebert als dem Songwriting der Jungs geschuldet ist. Zwar gibt es hier ziemlich viele gute Passagen, und man kann BARU wahrlich nicht vorwerfen, ein simples 08/15-Album produziert zu haben. Der Gesang steht mir aber viel zu sehr im Vordergrund, und wenn INTERPOL auf COLDPLAY treffen, bleibt Pop am Ende eben trotzdem Pop. (4,5)
https://www.facebook.com/BaruOfficial

COMING SOON – "Disappear here” (Label: Popup Records, VÖ 18.10.2013)
(so) Hui, wer hat denn da die guten, alten Synthesizer ausgepackt, die dann auch noch über Hundegebell verfügen? Hab ich aus Versehen die "Love & pride"-Vinyl-Maxi gegriffen? Oder DEAD OR ALIVE? Nein, es bleiben COMING SOON. Und schon wieder so ein Stück Retrokuchen. Zu süß für mich. (4)

http://www.facebook.com/officialcomingsoon

DAMIAN MURDOCK TRIO – "Electric tantacles" (Label: Sleazeball Sessions, VÖ 15.10.2013)
(bc) Ähm. Tja. Puh. Was soll ich sagen? Hier gibt es die volle Breitseite instrumentalen Blues-Rock zu hören, der auch die Nähe zu anderen Stilen wie Funk oder Hardrock nicht scheut. Qualitativ wird hier zweifelsfrei auf einem sehr hohen Niveau gezockt, doch für meinen Geschmack ist das Dargebotene einfach eine Spur zu extrovertiert und muckermäßig. (4)
http://www.facebook.com/damianmurdochtrio

ELECTRIFIED SOUL – "Black & blues” (Label: Eigenregie, VÖ 01.10.2013)
(so) Vom Hause KLANGFIEBER sollte ich wohl demnächst mal Abstand nehmen. "Black & blues" von ELECTRIFIED SOUL ist genau das, was man erwartet. Ein ordentliches Blues-Album mit allem, was so dazu gehört, der amerikanisch geprägte Gesang, die endlosen Gitarrenriffs und -soli, dazu der Walking Bass. Alles dabei. Aber auch alles langweilig und bekannt. Glücklicherweise nach fünf Tracks vorbei. Für Bluesfreunde sicher ein Gewinn. (3)
http://www.electrified-soul.de

GUN CLUB CEMETERY – s/t (Label: 359 Music, VÖ: 06.12.2013)
(jg) Mit den Alimenten von OASIS, MY BLOODY VALENTINE, PRIMAL SCREAM, THE JESUS AND MARY CHAIN und anderen müsste sich der Gründer von Creation Records doch eigentlich gemütlich zur Ruhe setzen können. Dass Alan McGees mit 359 Music jedoch ein neues Indie-Label schafft, um kleinen Künstlern mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, ist zwar löblich, wenn ich mir die bisherigen Veröffentlichungen anschaue, allerdings auch überflüssig. Mir klingt das alles zu sehr nach Kneipen-Rock, im Falle von GUN CLUB CEMETERY als ob Kurt Cobain plötzlich auf die Idee käme, Balladen zu schreiben, gerne auch radiotauglich. Wie sagt der Brite in solchen Fällen? Not my cup of tea… (2)
http://www.facebook.com/GunClubCemetery

GUTS PIE EARSHOT – "Amparo fugaz” (Label: Majorlabel, VÖ 06.12.2013)
(so) 20 Jahre GUTS PIE EARSHOT. Dieses vertrackte Gemisch aus verzerrtem Cello, technoiden Drums, punkiger Geschwindigkeit und metallener Härte. Wo Anhänger des Medieval genauso austicken wie die Fans des kaum noch als Musik erkennbaren Chaossturms. Wo der Westernfilm sich genauso zu Hause fühlen darf wie Tron. Wie auch immer, "Amparo Fugaz" ist einmal mehr nichts für schwache Nerven oder Freunde der gepflegten Kammermusik, trotz Cello. GUTS PIE EARSHOT sind laut wie eh und je, rebellisch sowieso und zudem alles andere als Lärm. GUTS PIE EARSHOT bleiben besonders. Auch nach 20 Jahren. (6,5)
http://www.facebook.com/guts.pie.earshot

IN CASE OF SOLITUDE – Caleidoscope” (Label: Timezone, VÖ 08.11.2013)
(sc) Ich würde gern über ihre Musik schreiben, ABER: Dieses Trinkergehabe in Kombination mit der Namensgebung der Band und auch des vorläufigen Albums. Für Balladenfans, Akustikgitarrenrocker und Kuschelpopper ist das aktuelle Album genau das Richtige. Solides Drumming und ansehnliche Begleitung an der Gitarre durchleben das Werk, aber es passiert nichts, sie dudeln. Der Sänger versucht sich im gezwungenen Übertreiben einen Ausdruck zu verleihen und rutscht in "Show me life” ganz ab. Die Hilfe der Produktion, an einigen Stellen geschickt den Gesang technisch zu verzaubern, erliegt dem Scheitern. Auch Breaks und Fillreichtum ändern nichts. Es ist für mich Musik vom Festwagen für die Musikhochschule. Zum Beispiel "Inner november": Danke auch für das Solo und die leichte Orgel und dann das Gesangssolo. Letztendlich nur: Ballade an Ballade. (1)
http://www.facebook.com/incaseofsolitude

LOWFIELD – "Start the machine" (Label: Echozone, VÖ 18.10.2013)
(bc) Eines muss man den Jungs von LOWFIELD lassen: Sie sind ziemlich vielseitig. Mit Songs wie dem durchaus radiokompatiblen "Vertigo", dem melancholisch-nachdenklichen "Painted in pink snow" oder dem treibenden "Someday" loten sie die Grenzen zwischen Indie- und Pop-Rock ziemlich gründlich aus. Vor allem anhand der ausgefeilten Arrangements merkt man schnell, dass hier keine Anfänger am Werk sind, sondern dass die Band schon eine ganze Menge an Erfahrungen gesammelt hat. Ob dies eines Tages allerdings tatsächlich ausreicht, um beispielsweise eine Band wie BLACKMAIL zu beerben, lasse ich mal dahingestellt… (6)
http://www.de-de.facebook.com/lowfield

KAI UWE KOHLSCHMIDT – "Exodus Namib” (Label: Majorlabel, VÖ 06.12.2013)
(jg) Das Besondere an Majorlabel ist, dass sie nicht nur Musik (hauptsächlich Punk) veröffentlichen, sondern in unregelmäßigen Abständen auch Hörspiele mit Aussage herausbringen. In "Exodus Namib" geht es um die Flucht zweier deutscher Geologen in die namibische Wüste, wo ihre Expedition immer mehr zum Überlebenskampf wird. Als sie nach zweieinhalb Jahren in die Zivilisation zurückkehren, wird die Realität komplett anders wahrgenommen, was einen der Forscher schließlich zum Selbstmord treibt. Dramatisch, spannend, bewegend. (ohne Wertung)
http://www.facebook.com/kaiuwe.kohlschmidt

MF/MB/ – "Your suitable glitter”-Single (Label: Adrian Recordings, VÖ 01.11.2013)
(so) Hypnotisch, fesselnd, düster, hart und beatlastig, so kommt er daher, der Tournee-Promoter von MF/MB/ aus Schweden. Bastard-Elektro trifft Rockhärte. Was Singles so schlimm macht: es ist nur ein Song drauf. Der wird zwar geremixt, aber von MF/MB/ braucht man mehr als einen Song. Neues Album, bitte. (7)

http://www.facebook.com/mfmbband

PETE MACLEOD – "Rolling stone” (Label: 359 Music, VÖ 15.11.2013)
(so) 359 mal wieder. Alan McGee mal wieder. PETE MACLEOD war der erste, der auf seinem Label gesignt wurde. Und man kann ja sagen, was man will, aber Mr. McGee hat das Gespür für den Popsong. Den mit Folkeinschlag. Da spielen sich die Gitarren die Akkorde zu, riecht man den Whisky und grüne Wiesen, hört man einfach nur das Leben. Ein sympathisches Popalbum mit Melodien zum Mitwippen und -singen. Dennoch will es nicht vollständig packen. (6,5)
http://www.facebook.com/petemacleod

PIGS – "Gaffe” (Label: Solar Flare Records, VÖ: 15.10.2013)
(jg) Ich war immer ein sehr großer Fan von UNSANE und freue mich diebisch, wenn Bands auch heute noch, und sei es auch nur selten, nach den Vorbildern aus NY klingen. UNSANE kamen mir bei PIGS sofort in den Sinn, und siehe da: Dave Curran von selbigen ist hier dabei. Außerdem Andrew Schneider (Produzent von u.a. CAVE-IN, UNSANE, CONVERGE, …) Feiner, schwerfälliger Noise-Rock aus den Staaten, der mich manchmal auch an THE BRONX erinnert. Leider mit drei Songs nur so etwas wie ein kleiner Vorgeschmack auf das, was da noch kommen mag. (7)
http://www.facebook.com/pigsnyc

SAMSARA BLUES EXPERIMENT – "Waiting for the flood" (Label: Electric Magic, VÖ 15.11.2013)
(bc) Wenn sie wollten, könnten SAMSARA BLUES EXPERIMENT ihre Konzert-Setlist wohl problemlos auf einer Postkarte unterbringen. Immerhin benötigen sie für die vier Songs auf "Waiting for the flood" annähernd 50 Minuten, was somit einer Durchschnittdauer pro Lied entspricht, die so manches routinierte Pärchen wahrscheinlich insgeheim für den wöchentlich stattfinden Beischlaf einkalkuliert. Vorspiel inklusive. Wo bei dieser Band aus Berlin hingegen das Vorspiel endet, lässt sich hingegen gar nicht so einfach definieren, denn ihre Stücke sind wahrhaft komplexe Progressive-Rock-Monster, die ihre Einflüsse aus dem Stoner- und Psychedelic-Bereich saugen. Das grooved zwar ungemein, erfordert einem aber zugleich auch einiges an Konzentrationsvermögen ab. Womit wir dann schon wieder beim Thema Routine-Beischlaf wären… (6)
http://de-de.facebook.com/pages/Samsara-Blues-Experiment/118507736187

SKI´S COUNTRY TRASH – "Roadstopp in hell" (Label: Cow Core Records, VÖ 27.09.2013)
(bc) Das Country und Rock´n´Roll voll sein Ding sind, hat SKI KING bereits mit seinen überaus gelungenen "Sketchbook"-Coveralben bewiesen. Mit seinem Projekt SKI´S COUNTRY CRASH bringt er zusätzlich zu den genannten Stilen auch noch eine dicke Psychobilly-Schlagseite mit ein: Verzerrte Gitarren und lautstarke Singalongs ergänzen sich mit Western-Atmosphäre und Skis nach wie vor imposanten Stimme zu einer gelungenen Platte, die zwar nicht ganz so unwiderstehlich scheint wie die erwähnten Solo-Werke, aber dennoch zu gefallen weiß. (6,5)
http://www.facebook.com/ski.offizielle

STEVE CRADOCK – "Travel wild” (Label: Proper Records, VÖ 04.10.2013)
(so) Psychedelisch geprägter Sixtiessound mit Folkattitüde. Nun ja, gut gemacht und produziert, aber irgendwie muss ich beim Hören immer an verrauchte, stickige Privaträume denken, in denen Menschen Sachen sagen wie: "Seit Hendrix hat doch keiner mehr gute Musik gemacht." Also, recht retro. Und damit bestimmt in. Dudelt nett vor sich hin. (4)

http://www.facebook.com/stevecradockofficial

SUGAR FROM SOUL – "Into the night” (Label: Timezone, VÖ 29.11.2013)
(jg) In den besten Momenten erinnern SUGAR FROM SOUL an angesagte britische Bands wie HOT HOT HEAT, an anderer Stelle wird das Wah-Wah-Pedal ausgepackt und solider, bluesiger Gitarrenrock geboten. Manchmal kommen mir auch die neueren Sachen von PORTUGAL.THE MAN in den Sinn. Was man den Damen und Herren hoch anrechnen muss, ist die Eingängigkeit im Songwriting, andererseits werden die Songs mit Texten versehen, die sich meist um persönliche Befindlichkeiten drehen und nur wenig Tiefgang zu bieten haben. (3,5)
http://www.facebook.com/sugarfromsoul

TELENOVELAS – "I am the destroyer” (Label: Plastic Passion, VÖ 21.11.2013)
(jg) Unfassbar 1: Diese CD ist so unglaublich schlecht, dass man es fast nicht glauben kann. Lahmer Poprock trifft auf fürchterliche Ambient-Gitarrensoli, komische Orgelsounds und eine ziemlich schlechte Produktion.
Unfassbar 2: Diese CD wurde mir ganz aus Finnland zugeschickt!
Unfassbar 3: Mittendrin hätte mir die CD fast gefallen. Schnell wieder ausmachen! (2)
http://www.facebook.com/telenovelastheband

TESS WILEY – "Little secrets” (Label: Nordpolrecords, VÖ 25.10.2013)
(sc) Wiley spielt Pop von der ersten Sekunde an. Für mich ist es, als würde ich das Radio anschalten, das ich deswegen nie anschalte. Mir ist es zu sauber. Ich vermisse das Etwas im Klangbild, in der Songstruktur, der Stimmverwendung und in ihren Texten, die von Ich und Du handeln: "I don´t know who you are” oder "You don´t know who I am”. Für Radiopop führt sie alles auf, von einem Tanzsstück mit etwas Sommerstimmung, einem weiteren mit Beschwingtheit oder etwas Sehnsucht nach Country. Doch langweilt mich das Album, je weiter ich zum Ende gelange. Noch ein bisschen "Huh” und "Ooh” und "How much I love you” und schon bin ich gewillt, das Radio auszuschalten. (1,0)
http://www.facebook.com/tesswileymusic

THE RHYTHM JUNKS – "Beaten borders” (Label: Gentle, VÖ 18.10.2013)
(so) Wenn die Worte Jazz, Pop, Funk, Soul und Blues in einer Presseinfo erscheinen, dann verheißt das für mich nichts Gutes. Leider nicht anders bei den RHYTHM JUNKS aus Belgien. Intelligente Musik mit Mundharmonika, für die ich wohl auf ewig zu blöd bleiben werde. Für "Never the same" und "Checkin in" gibt es aber einen Gefällt mir-Daumen. (5)

http://www.facebook.com/pages/The-Rhythm-Junks/34461653343

THE SHH – "All things with love" (Label: Stereoflex, VÖ 22.11.2013)
(bc) Es ist eine dieser Geschichten, die mich immer wieder faszinieren: Die beiden ursprünglich aus Malta stammenden Alison Galea und Ian Schranz treffen sich nach Jahren in Paris wieder, schreiben ein paar Songs, nehmen diese einfach mal so in einem 18qm-Appartement zwischen Bett und Kochnische auf und veröffentlichen das Ganze als Album. Das Ergebnis davon hört auf den Titel "All things with love" und ist ein durchdachtes Indie-Pop-Album, das trotz seines Minimalismus den einen oder anderen Höhepunkt bereit hält. Allen voran die zerbrechliche Stimme der Sängerin verleiht den Songs dabei etwas geradezu Mythisches und macht dieses Debüt zu einem unbeschwerten Hörgenuss. (7)
http://www.facebook.com/pages/The-Shh/102959853116269

THE T.C.H.I.K. – "Jung, talentlos & gecastet" (Label: Destiny, out now)
(bc) Wenn ich ehrlich bin, konnte ich mit den TOTEN CRACKHUREN IM KOFFERRAUM nicht besonders viel anfangen. Meine mangelnde Begeisterungsfähigkeit beginnt mit den aus meiner Sicht nervtötenden Elektroclash-Beats und endet bei den Texten, die wie ein bizarrer Mix aus Drogenstrich und Ponyhof-Romantik anmuten. Die Tatsache, dass sich die Berliner Rotzgören in letzter Zeit steigender Beliebtheit erfreuen, ist hingegen ein Indiz dafür, dass ich vielleicht einfach zu alt für diesen ganzen Firlefanz bin. Das Debütalbum "Jung, talentlos & gecastet" wurde dieser Tage jedenfalls neu aufgelegt und dürfte all diejenigen T.C.H.I.K-Fans erfreuen, die bei der ersten Runde leer ausgegangen sind. (3,5)
http://www.de-de.facebook.com/thetchik

UNMAP – "Pressures” (Label: Sinnbus Records, VÖ 29.11.2013)
(sc) Sehr überzeugend zeigen sich Danz und Stolze bei ihrer Zusammenkunft aus Minimalem, Low, Lowtempo, Hip/Trip-Hop und Electronica. Hier sammelt sich das Interessante: "The Gold Route” läuft, und ich bin erstaunt, wie sich immer wieder etwas dazu legt und Stimmung schafft. Durch Danz´ Tiefe und Rhythmusvermögen tränkt sich die sehr gelungene Produktion und erreicht ihre beste Minimal-Stelle beim Übergang ab 2:20 Minuten in "Purify”. Der Gegensatz der dramatischen Ballade "Monkey effort” zu dem fast schon gut gelaunten "When to lead and when to follow”, während sie in "Stone head” sich von elektronischer Schwere freimachen, erweist ihre Vielseitigkeit trotz des Eindeutigen, was sie können. (6)
http://www.facebook.com/UNMAPBAND