Es war ein heimeliger Konzertabend im JUZ in Leer, zu dem die Lokalband SAKKMAN STYLE und die CLARA MOTORS eingeladen hatten, von denen der Bassist ebenfalls aus hiesigen Breiten kommt. Leider war wohl im Vorfeld der Veranstaltung einiges schief gelaufen, so dass lediglich 25 Menschen gekommen waren, die fast ohne Ausnahme Bekannte entweder der einen oder der anderen Band waren. Die sich dann zumindest um die gute Laune des Publikums keine weiteren Sorgen mehr zu machen brauchten.
SAKKMAN STYLE, die ihren ersten Auftritt überhaupt hatten, legten furios los mit einem Song namens „Starfire“, der sogleich deutlich machte, wo die musikalischen Vorlieben dieser Band liegen. Da ging die rhythmische Vertracktheit, wie man sie vielleicht von Bands wie SHELLAC kennt, einher mit zum Teil metallischer Härte, meist aber leider auch mit recht simpel gehaltenen Melodien. Im Großen und Ganzen legten die drei jedoch einen sehr soliden Auftritt hin und ließen erkennen, mit welcher Sorgfalt hier an den Stücken gearbeitet wurde. Lediglich im eigentlich recht schönen, zu Beginn etwas an PLACEBO erinnernden „Release the demon“, wirkten die verschiedenen Parts etwas unpassend zusammengeschustert. Ich bin jedoch überzeugt, dass diese Band sich auf einem guten Weg befindet und wir den Namen SAKKMAN STYLE, bei dem ich nur hoffen kann, dass er keine tiefere Bedeutung hat, hier nicht zum letzten Mal gelesen haben. Und mit ein bisschen mehr Sicherheit durch weitere Auftritte wird auch sicherlich das gut gemeinte Cover der „Knight Rider“-Titelmelodie so spaßig werden, wie es gemeint ist.
CLARA MOTORS hatten, wie schon ihre Vorband, mit der sengenden Hitze zu kämpfen, die auf der Bühne unerträglich gewesen sein muss. Schon nach dem instrumentalen Opener lief der Schweiß bei sämtlichen Aktiven in Strömen. Musikalisch bestätigten sie den Eindruck, den schon der Kollege Jens von deren Debütalbum hatte. Sie wollen sehr viel. Und vieles davon können sie auch. Dennoch irgendwie schade, dass mir von dieser Band, die immerhin drei Leute hat, die singen, die Instrumentals am besten gefallen haben. Derer gab es zwei zu hören, bei denen die Band das Niveau etwa von Bands wie COUCH erreichte und mich, nicht zuletzt wegen ihrer unglaublichen Rhythmus-Gruppe, zeitweise wirklich fesselte. Was dort allein der Bass an Melodien aus den vier Saiten zauberte, war eine helle Freude. Sehr interessant und auflockend waren auch die zahlreichen Instrumente-Wechsel der einzelnen Mitglieder. Viele ihrer Lieder, unter anderem auch ihr Hit „Wetter“, kamen bei mir aber leider dennoch nicht ganz an. Das ging aber offenbar nur mir so, denn die Stimmung war wie erwähnt ausgesprochen gut, und trotz der geringen Zahl an Besuchern ließen sich CLARA MOTORS zu zwei Zugaben überreden. Und das bestätigt im Grunde auch das, was ich schon zu Anfang schrieb. Es war ein heimeliger Konzertabend…