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photo by: Ibi Köster

EFTERKLANG – 25.02.2020, Pavillon (Hannover)

Eine Freundin aus Hannover beklagt sich gerne darüber, dass bei ihnen so selten gute Konzerte stattfinden. Als nun aber EFTERKLANG ein Konzert im Pavillon der Landeshauptstadt Niedersachsens verkündeten, hieß es also: sofort um Tickets kümmert, bevor ein „sold out“ vermeldet wird!
Als wir aber an einem Dienstagabend in besagter Location ankamen, war die Garderobe noch fast leer und die Hälfte der Tribünen mit Vorhängen abgehängt. Anscheinend wurden doch zu wenig Karten verkauft. Wenn die Nachfrage also gering ist, darf man sich am Ende auch nicht beschweren, wenn in Hannover kaum gute Konzerte zu sehen sind.
Eröffnet wurde der Abend von KRISTIN ANNA aus Island, die in der Vergangenheit bereits mit MÚM und ANIMAL COLLECTIVE und unter dem Pseudonym KRIA BREKKAN auf der Bühne stand. Doch mit der Musik von KRISTIN ANNA konnte nicht jeder wirklich warm werden. Zarte Pianoklänge und dazu eine sehr, sehr hohe, fast kinderhafte Stimme, die für gewisse Irritation sorgte. Auf den Plätzen hinter uns wurde gemunkelt, dass die Isländerin das ganze Publikum bloß auf den Arm nehmen wolle. Eine solche Auflösung blieb allerdings aus.
Der anschließende Umbau dauerte nur kurz, und so betraten EFTERKLANG bereits eine Viertelstunde später die Bühne und eröffneten ihr Konzert mit dem Stück „Monument“ von ihrem 2012er Album „Piramida“, bevor drei dänischsprachige Songs von ihrem aktuellen Album „Altid sammen“ folgten.
Verglichen mit ihrem letztjährigen Konzert auf dem Reeperbahn-Festival (dem ersten Konzert seit der Veröffentlichung ihres neuen Albums) hatte es inzwischen wieder so manche Veränderung in der Besetzung gegeben. Auf der linken Seite der Bühne wurden die Harfe, Streicher und einige antike Saiteninstrumente durch eine halbakustische Gitarre, Querflöte und ein Zitter-ähnliches Instrument ersetzt, das letztendlich aber doch mehr wie eine Harfe klang. So klingt eine jede Tour von EFTERKLANG immer anders als die letzte, und das ist wahrscheinlich auch das Besondere, was die Fans an den Dänen so schätzen. Hinzu kommen Veränderungen in den einzelnen Songs, wie auch in der Single „Vi er uendelig“, die scheinbar zunächst die Struktur verlor, am Ende aber wieder zum Song zurückfand und dem Song somit eine ganz andere Note verlieh. Zum Schluss des regulären Sets wurden acht Gäste aus dem Publikum auf die Bühne geholt, die vorab die Stücke „Hold mine hænder“ und „Cutting ice to snow“ einstudiert hatten und als Backing Chor eine gute Figur machten.
Für die Zugabe begab sich die Band mit improvisierten Instrumenten (Rasmus benutzte Grillbesteck als Rhythmusinstrument, Mads spielte auf einer Melodica) mitten ins Publikum, und zu guter Letzt hatte man doch das Gefühl, dass EFTERKLANG Hannover eigentlich gar nicht so doof fanden.