Singer und Songwriter können alleine mit ihrer Stimme Menschen in ihren Bann ziehen, ohne großen Aufwand in der Produktion zu betreiben oder eine breite Instrumentierung zu nutzen. KARAMEL aus Hamburg versucht sich auch in diesem Genre.
Allerdings klappt das mit dem in den Bann ziehen bei mir nicht so richtig. Seine Stimme ist recht angenehm zu hören, auch wenn nicht jeder Ton unbedingt in die Melodie passt. Musikalisch sind die Songs sehr abwechslungsreich und durchaus auch mit interessanten Parts versehen, sei es mit der Gitarre oder dem Klavier. Wutausbrüche wie in „Das, was du kennst“ sind eher selten, an sich ist „Komm besser ins Haus“ eher mittleres Tempo, mittlere Lautstärke. Perfekte Voraussetzungen eigentlich, für ein Akustik-Album.
Nur ist es bei einem eher minimal gehaltenen Album enorm wichtig, dass eine Stimmung entsteht, ein Spannungsbogen oder irgendeine Verbindung, die einem den Einstieg in das Album ermöglicht und die es zu einem guten Freund werden lässt. Ich habe das Album jetzt seit knapp zwei Monaten, und der Funke ist nie so recht übergesprungen. Es sind immer wieder so Stellen, da denkt man, genial gemacht, aber als Ganzes erschließt sich mir das Album leider nicht.