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KANTE – In der Zuckerfabrik

Wenn man selbst schon mal Theater gespielt oder inszeniert hat, weiß man, wie wichtig die Musik bei vielen Inszenierungen ist. KANTE standen dabei auf der anderen Seite, waren sie doch diejenigen, die eben diese Musik für die verschiedensten Aufführungen schrieben. Ob nun zu Candide, Handke oder Sophokles, „In der Zuckerfabrik“ spannt einen Bogen um und über die gesamte Welt der Bretter, die sie selbst bedeuten. Die Musik und die Texte sind dabei so abwechslungsreich wie die Stücke selbst, KANTE zeigen in 15 Songs schlicht alles, was sie können. Von trauriger Melancholie zu Sonnenaufgangsfreude reicht die musikalische Straße, auf der uns die Band ein langes Stück mitnimmt. Es ist, als spielte eine große Schar an Gastmusikern mit, doch KANTE kommen auch ohne sie aus, es genügt, wenn sie sich im Kopf des Hörers breit machen. Denn was bleibt, ist der Wunsch, all diese Theaterinszenierungen zu sehen. Oder zumindest KANTE auf einer Bühne zu erleben, um einen Teil der Luft mitzuatmen, die diese Band atmen durfte, während sie sich im Theater herumtrieb. So macht diese CD nicht nur Lust auf mehr Musik, sondern auf Kultur im Allgemeinen. Und tritt den Beweis für den ersten Satz an: Musik ist im Theater nicht wegzudenken. Zumindest dann nicht, wenn sie so gut ist wie die von KANTE.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.