Am Anfang dachten alle immer, dass mit JUPITER JONES nur eine weitere Band im Fahrwasser von MUFF POTTER und TURBOSTAAT mitschwimmen wollte. Dem machte die Band aber schnell ein Ende. Mit vielen besonderen Songs und einem Hang zum vielfältigen Album haben sie sich viele Freunde gemacht.
Mit „Holiday in catatonia“ erscheint nun das nächste Album, wieder in Eigenregie veröffentlicht. Was anders ist, ist der deutliche Fokus auf ein professionelles Arbeiten der Band. Wer einmal die DVD mit dem Making-of betrachtet, wird dieses nur bestätigen können. Der entsprechende Hype mit Webwheel, Vorab-Single und Co vor der VÖ unterstreicht dies noch mehr.
Und wenn man dann „Das Jahr, in dem ich schlief“ hört und das entsprechende Video dazu sieht, erkennt man, dass sich diese Arbeit auszahlt. Jana Pallaske und Ingo von den DONOTS versuchen, sich auch noch einzubringen. Allerdings eine schwierige Sache, da Sänger Nicholas Müller einfach eine sehr passende und durchsetzungsstarke Stimme hat, die zudem noch einen sehr besonderen Klang hat. Und da fällt ein Ingo Donot doch ziemlich ab.
Eigentlich schade, denn von der Anlage ist „Du und Jörg Haider“ ein wirklich guter Song, nur der Wechselgesang ist irgendwie nicht so richtig der Hit.
Ansonsten hat man das Gefühl, dass JUPITER JONES genauer auf sich selbst achten. Die Schrammelgitarren sind rhythmischer, Bass und Schlagzeug noch genauer auf den Punkt mit vielen Betonungen. Alles rückt enger zusammen und klingt damit deutlich homogener und auch ein wenig glatter.
So recht zündet das Album bei mir nicht. Es hat hier und da seine kleinen Highlights, wie den PALE-Chor am Ende von „Eine Landjugend“ oder auch eine Hit-Single mit „Das Jahr in dem ich schlief“, aber leider eben auch kleine Schwächen. Vielleicht auch einfach die große Bürde eines „Entweder geht diese….“. Man weiß es nicht. Das Songwriting ist immer noch unglaublich gut, JUPITER JONES sind immer noch etwas Besonderes, und entsprechend ist das hier immer noch besser als die meisten anderen Platten der letzten Jahre in diesem Segment. Also, „Und warten“ genießen und unbedingt live sehen.