Meine Güte, so eine polierte Teenie-Pop-Punk-Platte kalifornischer Prägung habe ich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Der Grund dafür ist einfach, ich kann dem Ganzen nichts abgewinnen! Klingt nach einer Casting-Band, deren erstes Video am Strand, in einem Schwimmbad oder bei einem abgedrehten BMX, respektive Motor-Cross-Rennen gedreht wird. Beim ersten Mal habe ich gleich nach „Dirt bike rider“ die CD wieder aus dem Player gefischt. Beim ersten Stück! So ein blöder Einfall, die Motorengeräusche, die man als Junge schon mal auf seinem Fahrrad nachgeahmt hat, auch noch zu vertonen. Zweiter Versuch: Gemäß ihres Alters vermutlich nennt sich die Band JUNIOR. Welche drei „Ami-Knalltüten“ (Promozettel-Aussage) geben sich denn freiwillig so einen Namen? Nun gut, die Musik ist auf Eingängigkeit getrimmt, die Refrains sind prima zum Mitsingen, und die Texte schwanken zwischen „She’s so amazing“ und „Rock star“. Vielleicht könnte man zu ersterem auch ein schönes Boy-meets-Girl-Video am Strand oder bei einer verrückten Party drehen. Dass die Jungs dann doch nicht aus Kalifornien, sondern eher aus Oklahoma stammen, zeigen „The marijuana song“ mit seiner Country-Gitarre und das mit Mundharmonika im Südstaaten-Slang vorgetragene „I’m broke but i try“. Deren halbwegs guter Eindruck wird dann allerdings durch „The rap“ wieder zerstört, vielleicht verstehe ich aber auch einfach nur den Witz nicht. Ob der unglaubliche Erfolg von „Y’all ready to rock“ in den USA und Japan sich auch in Europa fortführen wird, wage ich allerdings trotzdem zu bezweifeln.