Erstmal ein dickes Lob für diesen herrlichen Albumtitel, zu dem wohl jede:r genügend Assoziationen haben wird. Zudem fällt natürlich auch noch dieser Vorname auf, an dem man nicht so schnell vorbeiguckt, wie an manch anderem. Gut, aber jetzt zur Musik. JOSIAS ENDER hat sich dem Songwritertum zugewandt – und das hat er auch mal richtig gemacht, erzählt er uns doch mit jedem seiner Songs in treffenden, gedankenvollen Worten vom Leben und der Welt sowie all den Dingen, die uns in ihnen begegnen können, manchmal auch müssen oder sollten – bis hin zur Sucht nach Social Media. Der Traum von Freiheit und einer besseren Welt trägt „Schlafanzug im Wind“ auf seinen Schultern. Klar, der Vergleich zu REINHARD MEY liegt nach und ist teilweise auch nachvollziehbar, allerdings sollte man JOSIAS ENDER einfach ohne jede Vorerwartung entgegentreten, um so seine Besonderheiten auch wahrnehmen zu können.
Dabei konzentriert sich der Wahl-Berliner mit deutlichem Fokus auf eben den Text, allerdings ohne dabei die instrumentale Grundlage zu vernachlässigen, die sich mit Gitarre, Bass und dezentem Schlagzeug recht spartanisch gibt, aber immer wieder durch Streichermomente und ähnliche Kleinigkeiten verstärkt wird, oder sich auch mal richtig in den Vordergrund drängt, um die Intensität noch zu erhöhen („So, wie es ist, kann es nicht bleiben“, „Herzemoticon“). Ganz klar: JOSIAS ENDER ist mit „Schlafanzug im Wind“ ein wirklich schönes Songwriter-Album (ja, fast ein Liedermacheralbum) gelungen, das sich sehr schön zwischen klassischen und modernen Aspekten zu bewegen versteht.
„Wir machen uns doch Sorgen / um unser Sorgenkind“ („Es wird nichts passieren“). Um dieses Album und diesen Künstler müssen wir uns definitiv keine Sorgen machen.