You are currently viewing JOHN LENNON MCCAULLAGH – North south divide

JOHN LENNON MCCAULLAGH – North south divide

Dieser Junge ist 15 Jahre alt. Klingt aber wie ein ganz alter Hase. Wie fragt sich Courtney Love so schön? „Who ist this 15-year-old kid doing Dylan better than Dylan?“ Aber nicht nur den guten alten Bob hört man deutlich aus den Songs auf „North south divide” heraus, auch andere alte Heroen scheinen es sich auf der Gitarre von JOHN LENNON MCCULLAGH aus Doncaster bequem zu machen. Ob diese nun DONOVAN, PAUL WELLER oder JOHNNY CASH heißen, dieser Teenager kann tatsächlich mithalten. Wenn er jetzt noch anfängt, ordentlich Whiskey zu trinken und eventuell zu rauchen, dann wird seine Stimme auch noch an die genannten Herren heranreichen. Musikalisch jedenfalls ist das Debütalbum ein Ritt in die Vergangenheit und hinterlässt ein Gefühl, wie man es vielleicht von dem ein oder anderen Abstecher in die Untergrundbahnen dieser Welt kennt, wo einsame Jungs ihre Gitarre spielen, man stehen bleibt und ab und an das Glück hat, jemandem zu lauschen, der tatsächlich richtig begabt ist. Und begabt ist JOHN LENNON MCCAULLAGH definitiv. Sonst hätte er wohl kaum RICHARD HAWLEY auf dessen letzter Tour begleitet, noch hätte ihn Alan McGee unter Vertrag genommen. Läuft, könnte man sagen. Und läuft zurecht, sollte man hinzufügen. Folk, wie man ihn sich wünscht, mit der Fiddle im Hintergrund und der Gitarre im Vordergrund, dazu eine Stimme und Texte, die man nun wirklich keinem 15jährigen zutrauen würde. Hier wächst etwas Großes heran. Bleibt die Hoffnung, dass man ihm Zeit lässt zu wachsen und ihn nicht direkt einpflanzt und das Gießen vergisst. Negativbeispiele gibt es ja genug. JOHN LENNON MCCAULLAGH verdient es, nicht zu ihnen zu gehören.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.