JO STÖCKHOLZER kleidet Singer/Songwriter-Klänge in ein leichtes, luftiges, elektronisches Gewand, gibt sie und sich damit dem Hang zum Pop hin. So ist er sich auch nicht zu schade, ab und an den Pop seiner Songs pompös werden zu lassen, da er weiß, dass der nächste Titel den Hörer wieder auf den Boden holen wird, wenn es wieder sphärischer und auch abgespeckter wird. So entsteht ein Gesamtklang, der sich irgendwo zwischen EL.KE (gerade gesanglich), GISBERT ZU KNYPHAUSEN (gerade lyrisch) oder BOSSE (gerade instrumental) einpendelt und sich hervorragend am Stück genießen lässt. Die Leichtigkeit der Musik steht teilweise komplementär zu den Inhalten der Texte, was einen recht interessanten Bruch entstehen lässt, der „Musik“, das neue Album des gebürtigen Innsbruckers, dann über die üblichen, chartsorientierten deutschsprachigen Singer/Songwriter hebt und das Hören nicht zu einem Nebenher-Ereignis werden lässt. Wenn er dann das heranrückende Ereignis „Silvester“ besingt, bekommt das Album noch zusätzlich einen sehr aktuellen Bezug und lässt sich schon jetzt ganz wunderbar in die letzte Playlist des Jahres einbauen. Ein durchweg gelungenes Album, das den Kopf (und mehr) aus dem Sumpf der massenkompatiblen Popmusiker deutscher Zunge stolz heraushebt.
JO STÖCKHOLZER – Musik
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:20. Dezember 2017
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.