Da ist sie wieder, die Crux mit der französischen Sprache. Entweder hat man ein Faible dafür, oder die Platte wird es von Anfang an schwer haben. Diesmal ist es die bei uns weitgehend unbekannte französische Schauspielerin JEANNE BALIBAR (immerhin schon mehrmals für den französischen Filmpreis César nominiert), die mit weitgehend unbekannten Kollaborationspartnern noch eben zwischen Bühne und Leinwand ihr zweites Album aufnahm. Und sich damit hinter Kolleginnen wie CHARLOTTE GAINSBOURG oder JULIE DELPY einreiht. Wo sich die Gainsbourg jedoch dank entsprechender Unterstützung (AIR, JARVIS COCKER) ihren Teil Indie-Credibility abholte, wird JEANNE BALIBAR komplett an der Indiepostille vorbeirauschen. Dazu ist das Album einfach zu… französisch. Dabei gibt es durchaus formidable Stücke, die die eigentlich viel zu tiefe Stimme dieser anmutigen Französin perfekt umspielen, wie in „Christiana“, dem auch der Titel des Albums, „Slalom dame“, entliehen ist. Da kann man sich schon hinreißen lassen und einen Vergleich mit Laetitia Sadier wagen. Was bei STEREOLAB aber so wunderbar und mühelos funktioniert, wird hier schon durch den nächsten Song ruiniert. Dem Album fehlt schlicht die Homogenität. Andere mögen das als Vielfältigkeit loben. Aber eine gewisse Konsistenz hätte „Slalom dame“ besser zu Gesicht gestanden.
Musikliebhaber mit frankophilen Ambitionen können „Slalom dame“ gerne antesten, für den Rest dürfte dieses Album allerdings ziemlich verzichtbar sein.