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JC AND THE SUPERNUMERARIES – For what you seek

Da soll doch noch mal einer behaupten, wir seien voreingenommen. Ich erinnere mich an eine Mail, die schon mehrere Jahre zurückliegt. Darin wollte uns ein Plattenfirmenmensch vorwerfen, wir würden seine Bands bloß deshalb nicht wohlwollend besprechen, weil sein Label so klein sei. Das mag zwar bei vielen (Print-)Magazinen zutreffen, dass uns die Größe eines Labels und die Popularität einer Band aber relativ schnuppe ist, haben wir schon mehrfach bewiesen. Aktuell hat es ALLIE PARKER mit dem Winzlabel Barnes & Quincy bis zum Album-Tipp geschafft, in der Vergangenheit waren sogar schon häufiger Bands ohne Label dabei. Aber wenn Musik von uns für schlecht befunden wird, hilft leider auch kein Betteln und kein Flehen. Unser Tipp: einfach nur gute Musik veröffentlichen, dann klappt’s auch mit dem Nachbarn!
Warum diese lange Einleitung? Auch wenn JC AND THE SUPERNUMERARIES rein vom Artwork, der Optik und der Beschreibung im Bandinfo so gar nicht zu uns passen dürfte, hätte er es fast geschafft, mich zu überzeugen. Stellt der Beipackzettel ihn als melancholischen Latino im dunklen Pulli mit der Mandoline im Arm dar, so fühle ich mich zu Beginn der CD angenehm an die Wüstenjungs um Howe Gelb erinnert. Auch wenn der Titel „Blue rooster blues“ anderes vermuten lässt, kommen mir beim Opener direkt CALEXICO und die FRIENDS OF DEAN MARTINEZ in den Sinn. Doch leider verlässt Herr Grimshaw nach einem verheißungsvollen Anfang den zunächst eingeschlagenen Weg, und das Info liegt plötzlich doch nicht mehr so verkehrt, wenn es JC AND THE SUPERNUMERARIES zwischen Skiffle, Folk, Blues, Gypsy und World Music einordnet. Und da kann man uns dann meinetwegen doch musikalische Voreingenommenheit vorwerfen…