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THE NIGHT TERRORS – Monster / Laser for eyes

„Vintage horror synth“ heißt es im Beipackzettel zu THE NIGHT TERRORS. Und das kann man drei Mal mit Edding unterstreichen. Der düstere Grusel von VELVET ACID CHRIST trifft auf den Fun-Electro von S.P.O.C.K, eine Prise Dancefloor dazu, und man hat so in etwa den Sound der Australier auf der Doppel-A-Seiten-12″ „Monster / Lasers for eyes“. Vielleicht könnte man es auch psychedelischen Lärm nennen, auf jeden Fall wabert hier der Nebel so mancher EBM-Disko in den Raum und kühlt nicht nur die Luft deutlich ab, sondern auch das Herz wird von einem Firnis aus Eis umschlossen. Ganz ohne Lyrics gelingt es THE NIGHT TERRORS, die dunklen Abgründe des menschlichen Lebens heraufzubeschwören. Wenn dann noch Ash Wednesday mit“mischt“, wird es endgültig tiefschwarz. Da helfen auch die engelsgleichen, hymnischen Vokal-Melodielinien nicht mehr viel, dienen nur als letzter Halt am Abgrund, um nicht endgültig abzustürzen. Die drei aus Melbourne machen mit der EP Lust auf den nächsten Longplayer, der bereits seit 2009 auf sich warten lässt. In dicken Fäden fließt hier elektronische Magie von den Wänden und macht sich im Zimmer breit, bleibt an den Füßen kleben und lässt sich nicht mühelos wieder abwaschen. Man bleibt infiziert. Und wartet. Auf das Album, das bald folgen wird. Gespannt, ja fast angespannt. Denn dies ist keine Musik für lauschige Stunden, sie sollte eher als Vorspann zu „The downward spiral“ eingesetzt werden.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.