JASON ISBELL kannte man bisher eher als Mastermind hinter den DRIVE-BY TRUCKERS. Jetzt macht er sich also selbstständig und auf die Suche nach dem Südstaatensound. Er findet ihn dort, wo Americana, Country und Rock sich begegnen und schläft dabei im von BRUCE HORNSBY geführten Hotel, trinkt mit JOHN FOGERTY an der Bar und trifft sich mit TOM PETTY zum Kartenspielen. Dieses Album trägt das Sternenbanner vor sich her und trieft vor Tradition, dass es manchmal fast schon weh tut. Qualitativ liegt JASON ISBELL dabei ganz vorne, gut gemacht ist das allemal. Aber eben doch zu sehr ausgelutscht, zu wenig alternativ, schlicht zu klassisch, um wirklich für längere Zeit hinter dem Ofen hervorzulocken. Denn oben genannte Künstler haben diese Art Musik schon vor so vielen Jahren perfektioniert, dass es nicht zwingend einer Neuauflage bedarf, auch wenn diese wirklich ansprechend ist und das Zeug zum Nebenhergenießen hat. Mehr als ein weiterer Link in der Wikipedia-Aufzählung der Americana-Musiker dürfte daraus eigentlich nicht entstehen. Musik für WDR2 und das Träumen von der großen Weite, wenn das Fernweh ruft. „Ordentlich abgeliefert“ würde Gurki wohl sagen. Mehr aber auch nicht. Kein Album für die Ewigkeit, eher für den Moment. Wenn der denn passt.
JASON ISBELL – Southeastern
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:11. Oktober 2013
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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