Mit “Roaring the gospel” liegt uns nach drei regulären Veröffentlichungen nun ein Compilation-Album von JAMES YORKSTON vor, das aber über die übliche Zweitverwertung von B-Seiten und EP-Outtakes hinausgeht. Vielmehr wird liebevoll ein roter Faden vom Beginn seiner Karriere bis zum heutigen Stand der Dinge gezogen. Domino bot ihm die Möglichkeit, und der eigenbrötlerische Singer/Songwriter aus der Einöde Schottlands nutzte die Gelegenheit, uns an seinem ganz persönlichen Resümee teilhaben zu lassen. Neben den erwähnten B-Seiten und wichtigen (und teilweise nur auf Vinyl erhältlichen) EP-Eckpunkten, gibt es mit „The hills and the heath“ und „Sleep is the jewel“ auch Unveröffentlichtes, das reizende Traditional „Blue bleezin’ blind drunk“, mit „Song to the siren“ ein Cover (TIM BUCKLEY) und mit „Moving up country, roaring the gospel“ eben auch jene Single, die damals John Peel beeindruckte, die erste Veröffentlichung und schließlich den Deal mit Domino nach sich zog. Dass „Roaring the gospel“ nicht die Geschlossenheit eines normalen Albums bieten kann und möchte, versteht sich von selbst. Es fühlt sich eher wie ein verstohlener Blick ins Familienalbum an. Für Fans des Mannes, der auch in leichten Momenten immer noch furchtbar melancholisch klingt, ist diese Zusammenstellung allemal ein Schmankerl.