„Panopticon“ heißt der Nachfolger von „Oceanic“, und wo sich ISIS das letzte Mal mit dem Element Wasser auseinandersetzten, wurde das neue Album dem gasförmigen Aggregatzustand gewidmet, genauer gesagt dem Thema „Überwachung“. Auf den ersten Blick scheinen die Veränderungen zum Vorgänger nur marginal. Es wird noch immer gelärmt, und im nächsten Moment folgen auch schon wieder Post-Rock-Parts à la SIGUR ROS, TOWN & COUNTRY, ruhige MOTORPSYCHO, etc. So lebt die Musik von ISIS nach wie vor vom Wechselspiel von laut und leise und den Gegensätzen von Bombast und Minimalismus. Doch auf den zweiten Blick fällt auf, dass bei „Panopticon“ verstärkt auf die Gesamtstruktur des Albums geachtet wurde. Hier hat der einzelne Song nicht nur seinen festen Platz im Gesamtwerk, vielmehr hat es den Anschein, dass der Song als solcher seine Bedeutung komplett verliert und nur noch als Teil des Ganzen funktioniert. Das hat zwar zur Folge, dass „Hits“ (soweit man bei ISIS überhaupt davon sprechen kann) wie „False light“ und „Weight“ auf „Panopticon“ vergeblich gesucht werden, aber dass das Album andererseits viel homogener wirkt und die Stunde Spielzeit wie im Fluge vergeht. Womit das Album seiner Thematik schließlich gerecht wird.
Bemerkenswert ist noch, dass Aaron Turner mittlerweile sowohl mehr singt als auch mehr grölt als bisher. Als Gast-Bassist taucht bei „Altered course“ im übrigen Justin Chancellor von TOOL auf.