Da sind sie wieder, die Esten von I WEAR* EXPERIMENT, mit ihrem Nachfolger zu „Patience“. Dieses Mal graben sie sich etwas tiefer ein in die Dunkelheit der elektronischen Musik, lassen nur noch sporadisch das Hymnenhafte durchklingen. Dennoch zeugt auch dieses, vom Großen Roten Fleck auf Jupiter inspirierte Minialbum, von einem hohen Maß an Kompatibilität mit den Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts und changiert so sehr schön zwischen DEPECHE MODE und PROPAGANDA, zwischen Dark Wave und Wave-Pop. „Jupiterz“ ist wieder sehr packend und ansprechend, geht schnell ins Ohr und in die Beine, lässt das Stroboskop blitzen und die Laser leuchten. Insgesamt ist dieses 6-Track-Werk deutlich düsterer geraten als der Vorgänger, was aber auch zeigt, wie facettenreich die Band aus Estland ist. Weiterhin bleibt die Stimme von Johanna Eenma ein Fixpunkt der Musik von I WEAR* EXPERIMENT und gibt durch ihre zwischen Zerbrechlichkeit und Stärke schwingende Art den Songs noch den letzten Schliff und Reiz, gerade dann, wenn sie sich schon fast nach KATE BUSH anhört, was ja nun auch nicht jeder gelingt. Ein würdiger Nachfolger zu „Patience“ ist „Jupiterz“ allemal.
I WEAR* EXPERIMENT – Jupiterz
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:18. März 2019
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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