You are currently viewing NUBIYAN TWIST – Jungle run

NUBIYAN TWIST – Jungle run

Heute wäre mir in einer Bäckerei mit einer beeindruckenden Kuchenauswahl beinahe ein „Einmal alles, bitte“ herausgerutscht. „Einmal alles, bitte“ könnte auch die Devise bei NUBIYAN TWIST gelautet haben, als die 12köpfige Band vor vier Jahren am Leeds College of Sound zusammenfand und darüber beratschlagte, welche Stile in ihre Musik alle mit einfließen sollten. Und tatsächlich findet man auf dem neuen Album des jungen Kreativkollektivs neben Jazz auch Einflüsse aus den Sparten World Music, Soul, Dub und Post-Rock. Doch wo bei vielen Projekten die Verbindung der einzelnen Stile misslingt, weben NUBIYAN TWIST die verschiedenen Sparten insbesondere durch die Entspanntheit im Spiel und den meist souligen Gesang von Sängerin Nubiyan Brandon so zusammen, dass es unglaublich viel Spaß macht, diesem bunten Exkurs zu folgen. Das ist insbesondere deshalb beeindruckend, weil sich NUBIYAN TWIST weit weg vom Mainstream bewegen und das spielerische Können der einzelnen Musiker immer wieder durchblitzt und beeindruckt, ohne dabei nur im Ansatz exponiert zu wirken. Stattdessen klingen die Londoner so leichtfüßig und zugänglich, dass es mich auch nicht verwundert hätte, wenn das loungige Label !K7 ihr Debüt veröffentlicht hätte. Wie großartig die Briten sind, ist auch den großen Namen der afrikanischen Jazzszene nicht entgangen, und so konnten mit TONY ALLEN und MULATU ASTATKE gleich zwei große Namen als Gastmusiker gewonnen werden. Bleibt zu hoffen, dass sie mit ihrer erfrischenden Musik auch das eine oder andere Festival hierzulande aufsuchen werden. Die Berliner können sich bereits jetzt aufs XJAZZ-Festival mit ihnen freuen.