Lisa von Billerbeck kennt der ein oder andere ja vielleicht noch von MONOCHROME zu „Éclat“-Zeiten, wo sie bei einem Teil der Songs als Sängerin agierte. Vielleicht haben aber ja auch manche schon die erste Pocket-3″-CD oder die „Cold comfort„-Single ihrer neuen Band I MIGHT BE WRONG wahrgenommen. Mit „It tends to flow from high to low“ erscheint jetzt das Debütalbum, der fünf Berliner, bei dem des weiteren noch Musiker von SIVA und SIR SIMON BATTLE mitmischen. Abgemischt wurde, wie auch die „Cold comfort“-Single, wieder von Tobias Siebert von DELBO, zwei Songs der Single sind nun auch auf dem Debüt vertreten. Konnte ich an der ersten Auskopplung eigentlich nur die etwas platten Remixe bemängeln, liegen nun zehn bandeigene Songs vor, die entsprechend homogener klingen. Als grober Bezugspunkt können natürlich MONOCHROME herhalten, da der Gesang in der ersten Wahrnehmung immer eine entscheidende Rolle einnimmt. Allerdings fällt im Laufe des Albums doch relativ schnell auf, dass I MIGHT BE WRONG weniger komplex, dafür aber noch zugänglicher sind als Lisas Vorgängerband. Das kann man positiv, aber auch negativ sehen, mir persönlich hätten ein paar mehr Ecken und Kanten besser gefallen, da man bisweilen doch ein wenig an Bands wie K’S CHOICE erinnert wird. Wobei die natürlich auch ein paar schöne Alben veröffentlicht haben, wenn man mal ganz ehrlich ist.
Im Großen und Ganzen ein recht schönes Album aus dem Indietronic-/Indiepop-Bereich, dessen Veröffentlichung mehr als gerechtfertigt ist, wenn man bedenkt, dass die erste Produktion von der Software aufgefressen wurde und alles ein zweites Mal aufgenommen werden musste. Schön auch, dass I MIGHT BE WRONG nicht als Nebenprojekt ein ewiges Schattendasein fristen müssen. Und wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich doch tausendmal lieber von den Berlinern berieseln lassen als von der gängigen Radiomusik.