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HOTEL RIMINI – Gefährdete Arten

HOTEL RIMINI klingen auf ihrem neuesten Album mal so gar nicht mehr nach einem Hotel an der Adria, vielmehr nach der Entspanntheit eines Wochenendes in der Lounge oder am Pool, Musik zwischen Chill-out und ELEMENT OF CRIME sowie NILS KOPPRUCH. Die Geschichten, die uns Sänger Julius erzählt, lassen zu, dass wir uns in ihnen wiederfinden, ob wir nun auf der Suche nach Ruhe sind, dabei aber rennen, statt zu leben, oder uns mal wieder dem Thema Liebe widmen, so aussichtslos es auch sein mag. „Unterholz d’amour“ ist dafür eine ganz hervorragend Wortwahl.
Bei HOTEL RIMINI stehen mit aller Deutlichkeit die Texte im Vordergrund, mit gutem Recht, denn Julius Forster kann es kryptisch und eindeutig, findet aber auf jeden Fall immer die richtigen Worte für die richtigen Themen.
Die Instrumente sind aber keinesfalls nur Beiwerk, vielmehr eröffnen die sehr variantenreichen Klangwelten – über Flöten, Percussion und mehr – eine ganz eigene Atmosphäre, der man sich gerne hinzugeben bereit ist. Auch werden ihnen einzelne Songs zur Verfügung gestellt, die ganz ihnen gehören und sie so noch stärker wirken lassen. Doch hernach konzentriert man sich gerne wieder auf die wirklich mehr als vorzeigbaren Texte. Okay, ihr habt ein Beispiel verdient: „Ich verstau‘ Pullover in den Schränken – verstauche meine Handgelenke.“ Dieses Beispiel zeigt vielleicht ausreichend den spielerischen Umgang mit Sprache, den HOTEL RIMINI auf „Gefährdete Arten“ zelebrieren. Und spielerisch ist überhaupt ein gutes Wort für dieses Album. Es wirkt so dermaßen unaufgeregt, entspannt und locker – eben wie die oben genannte Atmosphäre.

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Meine Bewertung

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.