HIGHRIDER machen sich an die Vertonung der Apokalypse und sehen sich, zumindest dem Artwork nach zu urteilen, als die letzte Band, die aufspielen wird, wenn die Welt endgültig untergeht. Vorstellen kann man sich das Ganze schon, und tatsächlich würde ich gerne vor dieser Bühne stehen, während am Horizont der Atompilz in die Höhe steigt. Auf „Armageddon rock“ herrscht Untergangsstimmung, doch geboten wird fett produzierter Rock, angetrieben durch schnelle Riffs, entfesselt geschrienen Gesang und unterlegt von einer omnipräsenten Kirchenorgel. Die Mischung funktioniert hervorragend und wäre der ideale Soundtrack für einen Endzeitfilm mit hochwertiger Produktion à la „Mad Max: Fury Road“ und nicht den unzähligen qualitativ zweifelhaften Produktionen des vergangenen Bahnhofskinos der 1970er. Tatsächlich dürften einem Kenner die musikalischen Zitate im ersten Stück „S = T x I“ an John Carpenter und seine Endzeit-Dystopie „Escape from New York“ wohl kaum entgehen. Am Ende bedauere ich, dass nur eine zwanzigminütige EP mit vier Songs herausgekommen ist. Doch seien wir ehrlich, der Weltuntergang wartet auf niemanden, nicht mal auf HIGHRIDER!