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FALK – Smogsehnsucht

Man fragt sich zunächst, was wohl „Smogsehnsucht“ sein könnte. Doch bereits im eröffnenden Song erklärt FALK, was er damit meint. Soll hier aber nicht verraten werden, nur Eines: es macht Spaß, dieser Erklärung zuzuhören. Das mittlerweile dritte Album des Wahlberliners spielt mit allen Nuancen des Liedermachings, man kann wieder einmal gut verstehen, dass GÖTZ WIDMANN sich diesen Künstler für sein Label unter den Nagel gerissen hat. Zwar kann FALK nicht die „Klappe halten“, aber, so etwas genauer betrachtet, ist das auch verdammt gut so, kommt bei mir jedenfalls besser an, als beim Uni-AStA. Allein Liedtitel wie „Als wir im Wald ein paar Bäume entweihten“ machen Lust auf das, was hinter diesen Worten stehen mag. Und das ist oftmals mehr als man vermutet. Mit Befindlichkeiten hat er so seine besonderen kleinen Probleme, die der Liedermacher problemlos verbalisiert in Worten wie „Birkenstocknazi, Kräckerrassist, Veggiefaschist – aber du glaubst, du wärst ein Idealist“. Überhaupt gelingt es FALK auf großartige Weise, Alltagsbeobachtungen in Reime und Worte zu fassen, die Gedanken auf den Punkt bringen, die wir wohl alle schon einmal klammheimlich gehabt haben, ohne den Mut aufzubringen, es einfach mal genauso zu sagen. „Im Land wo Milch und Honig fließt, möcht‘ ich keine Putzkraft sein.“ Der Song, der mich auf „Smogsehnsucht“ jedoch am meisten begeistert, ist gerade mal 22 Sekunden lang und heißt „Mobilfunktelefon“. Jedem, der mit dem Begriff Liedermaching etwas anfangen kann, sei dieses Album auf das Wärmste ans Herz gelegt, denn es gibt soviel zu entdecken, dass man es mindestens dreimal hören muss, um auch nur ungefähr einen Überblick über alle Themen und Wortspiele zu erhalten.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.

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