Pünktlich zum Jahresende wird´s noch einmal richtig düster. Denn mal ehrlich: Um zu erahnen, dass Songtitel wie „Inferno“, „Paranoia“ oder „Sadismo“ nichts Gutes verheißen, bedarf es keines Italienisch-Kurses an der Volkshochschule, und auch das Coverartwork mit den brennenden Skelett-Bergen deutet nicht gerade auf einen Kindergeburtstag hin. Vielmehr legen HIEROPHANT mit „Peste“ eine Art Konzept-Album über die Ängste, Abgründe und Schattenseiten der Menschheit vor. In kurzen, heftigen Lärmattacken kloppen sie sich einmal von Grindcore über Hardcore bis zum Death Metal und zurück, dürften aufgrund ihrer Härte und Kompromisslosigkeit aber im Endeffekt eher die Langhaarfraktion, als den Hardcore-Moshpit ansprechen. Und auch, wenn ich mich persönlich demzufolge mit dem Gesamtergebnis weniger anfreunden kann: Dass es die Italiener trotz der in ihrer Heimatsprache gehalteten Texte auf das renomierte amerikanische Label Bridge Nine Records geschafft haben, darf man getrost als objektives Qualitätssiegel ihrer musikalischen Fähigkeiten betrachten.
HIEROPHANT – Peste
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Dezember 2014
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.