Es gibt zwei Voraussetzungen, unter denen man mit dem Kauf dieser Single nichts verkehrt machen kann: a) man steht auf putzige Kätzchen-Cover oder b) man weiß guten deutschsprachigen Post-Punk zu schätzen. Solltet ihr zur A-Fraktion gehören, dann zieht euch einfach die Abbildung rein und schmelzt dahin. Für die B-Fraktion bemühe ich mich im Folgenden noch um ein paar lobende Worte, denn die zwei Stücke, die HEY RUIN auf ihrer selbstbetitelten Single präsentieren, haben es wahrlich in sich. Stilistisch in einer Reihe mit CAPTAIN PLANET oder MATULA angesiedelt, spielt sich das Quartett aus Trier mit seinen angezerrten Gitarren direkt ins Herz des gemeinen Indie-Punks. „Basic Schutzinstinkt“ schrammelt schön geradeaus und ist somit der direktere der beiden Songs, während „Fremdenlegionär“ eher auf melodische Pickings und MUFF POTTER-ähnliche Gesangsmelodien setzt. Dazu gesellen sich noch ziemlich gelungene Texte, die zwar ein wenig kryptisch, aber dennoch hörbar angepisst von zu viel „Friede-Freude-Eierkuchen“-Gehabe in dieser Welt sind. Ein gelungener Einstand, und ich bin sehr gespannt, was wir von HEY RUIN in Zukunft noch zu hören bekommen.
HEY RUIN – s/t 7″
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Mai 2015
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.