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NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN – Dirigenten. Dompteure. Diktatoren.

Das nenne ich mal Glück! Dreimal habe ich die NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN seit Erscheinen ihres aktuellen Albums „Dirigenten. Dompteure. Diktatoren.“ bereits live gesehen, und jedes Mal hatte ich mir während ihres Auftrittes vorgenommen, diese LP zu kaufen. Aber dummerweise hatte ich dann an den jeweiligen Abenden entweder die letzten Euros bereits in hopfenhaltige Getränke investiert, oder ich hatte nach dem Konzert in der allgemeinen Aufbruchsstimmung einfach nicht mehr daran gedacht, am Merch-Stand vorstellig zu werden. Doch manchmal meint es das Schicksal gut mit einem und mit mehrmonatiger Verspätung landet das gute Stück als Blueprint-Bemusterung doch noch auf meinem Plattenteller, so dass ich zumindest diesen Punkt von meiner To-do-Liste streichen kann.
Warum NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN überhaupt meine Begierde nach diesem Tonträger geweckt haben, ist eigentlich schnell erklärt. Die Hamburger verstehen es nämlich wie kaum ein andere aktuelle Band, hochpolitische Themen in klar verständliche Texte zu verpacken und das Ganze in Form eines frischen Deutschpunk-Cocktails zu servieren, der glücklicherweise herzlich wenig mit dem aufgesetzten Revoluzzer-Gehabe von „Schlachtrufe BRD“ & Co. gemein hat. Stattdessen gibt es traditionelle Hamburger Punkrockschule mit einem Hauch früher MUFF POTTER auf die Ohren, während souverän gegen gesellschaftliche Auswüchse wie Homophobie, Antisemitismus, deutsches Quotenradio und Grauzonen-Idioten gewettert wird. Kurz gesagt: Eine tolle Punkrock-Platte mit Herz und Verstand!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.