Auf den ersten Blick scheint es sich bei HELLGREASER um eine typische Horrorpunk-Band zu handeln: klischeebeladener Bandname samt entsprechendem Artwork, Songtitel wie „Dead like you“ oder „The fiends in me“, und dazu auch noch enge Seilschaften zu bekannten Genre-Vertretern wie THE CRIMSON GHOSTS oder THE OTHER. Aber ganz so einfach machen es die Kölner einem dann doch nicht, denn „Hymns of the dead“ ist stilistisch ein wenig komplexer als man es üblicherweise aus der Horrorpunk-Ecke gewohnt ist. Neben der typischen MISFITS-Schule hört man in einigen Liedern nämlich ebenso typischen California-Punkrock heraus, andere Stücke orientieren sich eher an Dark Rock-Vertretern wie HIM oder VOLBEAT, und auch die Schwermütigkeit des Dark Wave hält an einigen Stellen Einzug. In „Her other side“ nimmt zudem niemand Geringeres als NIM VIND eine Gastrolle ein und drückt dem Track durch seine unverkennbare Stimme seinen Stempel auf. Ungewöhnlich ist zudem, dass nahezu alle Songs auf dem Album trotz ihres morbiden roten Fadens eine grundsätzlich positive Grundstimmung versprühen. Kurz gesagt: Auf „Hymns of the dead“ wurden unzählige Hooklines, Ohrwurm-Melodien und Singalongs in eine ziemlich fette Produktion gegossen, die es einem regelrecht schwer macht, sich den Liedern zu entziehen – völlig unabhängig davon, ob man nun grundsätzlich eher dem Punk, dem Metal, dem Rock oder dem Gothic zugeneigt ist.
HELLGREASER – Hymns of the dead
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:8. August 2024
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.