„How to disappear completely“. GROWING scheinen diesem Geheimnis auf ihrem Album „Color wheel“ auf der Spur zu sein. Und sie sind dicht dran.
Alles ist verschwommen, Strukturen gibt es keine mehr, jegliche Substanz ist aufgelöst, und zurück bleiben vage Ahnungen von etwas, das dort einmal gewesen sein könnte. Weder ein Beat noch ein Bass sind hier zu hören. Stattdessen verhallende Klänge in einem viel zu großen Raum, Andeutungen eines Rhythmus in einem Knarzen, Rückkoppelungen, die sich für eine kurze Zeit aufbauen und wieder zusammenfallen. Die Lautstärke reicht von kaum wahrnehmbar bis ohrenbetäubend. Traurigkeit und Beklemmung, Schönheit, Angst, Unbequemlichkeit, all das schaffen sie mit ihren Tönen zu erzeugen, wenn man ihnen die nötige Zeit lässt.
Ambient nennt man das wohl, was uns die Herren, deren Album auf dem MOGWAI-Label Rock Action erscheint, in den vorliegenden sechs Stücken servieren, ähnlich wie früher etwa LOVELIESCRUSHING. Entrückt, verloren und in Kauf nehmend, dass es hier und da auch weh tun kann wie in den letzten Minuten, in denen ein Gitarren-ähnliches Geräusch die Stille buchstäblich zersägt. Nicht immer einfach ist das. Und sicherlich nicht für jeden etwas. Aber das wäre ja auch langweilig.