Es war wieder mal einer dieser Freitagabende, an denen man nicht so recht weiß, was man mit seiner wertvollen Freizeit anstellen soll. Da gibt’s nur eins: Rein ins Internet und ein wenig recherchieren, was die Stadt an dem Abend konzerttechnisch so zu bieten hat. Und siehe da: GOTTKAISER und DIE PIGS spielten gleich um die Ecke! Also kurzerhand ein paar Leute zusammengetrommelt und auf den Weg ins Planet Subotnik gemacht. Der kleine Club in Hamburg-Ottensen weiß durch seine familiäre Atmosphäre immer wieder aufs Neue zu überzeugen, und somit sollten auch die 6,- € Eintritt eine sinnvolle Investition gewesen sein.
Zunächst spielten DIE PIGS, ihres Zeichens Nachfolgeband von THE PIG MUST DIE. Einst hatte die Punkrockband vom Niederrhein mit ihrem TOTE HOSEN-ähnlichen Sound einen überregionalen Bekanntheitsgrad und dürfte so manches viel umjubelte Konzert gespielt haben. An diesem Abend vor spärlicher Kulisse war von dem ehemaligen Ruhm der Band leider nicht mehr viel zu sehen. Die Band spielte überwiegend älteres Material von ihrem großartigen 97er-Album „Richie“, und es war wirklich schön, die alten Hits nach Jahren mal wieder live zu hören. Aber abgesehen von den Nostalgikern unter uns, ließ sich das Publikum nicht so wirklich von den Schweinchen überzeugen.
GOTTKAISER fanden da schon mehr Anklang. Bei der Band mit dem nicht gerade tiefstapelnden Namen singt der ehemalige Sänger der verblichenen Band COMBAT SHOCK, und vielleicht ist dies auch der Grund, weshalb mich der Sound von GOTTKAISER an genau jene erinnert. Besonders hervorzuheben ist auf jeden Fall die sehr individuelle Gitarrenarbeit. Der Kontrast zwischen der verspielten, teils doch recht metallastigen Gitarre und dem relativ poppigen Gesang war zunächst zwar etwas gewöhnungsbedürftig, wusste nach einiger Zeit aber durchaus zu gefallen. Astreiner Prügel-Pop! Auf jeden Fall eine sehr eigenständige Band, wie es sie in der deutschen Punkrocklandschaft nur noch selten gibt.
Im Anschluss an das Konzert folgte der typische Planet Subotnik-Dreikampf: Kickern, Bier bestellen und die Toilette frequentieren. Wenn Ihr mich fragt, gibt es weitaus schlechtere Optionen, einen Freitagabend zu verbringen…