Bereits wenn ich Songtitel wie „Wir sind nicht die Talking Heads“, „Laptoptrainer“ oder „Klapp dein Visier hoch, Erika“ lese, kann ich mir ein Grinsen nur schwerlich verkneifen. GO GO GAZELLE sind mit einem gesunden Humor gesegnet, so viel steht schon mal fest. Was eine eindeutige musikalischer Einordnung betrifft, macht es einem das Trio aus der Puppenkisten-Stadt Augsburg hingegen nicht ganz so einfach. Vermutlich könnte man ihren Sound am ehesten in die Indie-Rock-Schublade pressen, doch ebenso finden sich in der morgendlichen Flaschenpost auch Einflüsse aus den Bereichen Punkrock, Pop, Balkan Beat und Folk. Insofern lassen sich GO GO GAZELLE vielleicht ähnlich wie beispielsweise PHRASENMÄHER, KAPELLE PETRA oder ANGELIKA EXPRESS in die Zunft eigenständiger deutschsprachiger Bands verorten, die sich eher über ihre unterhaltsamen Texte, als über eine konkrete Szene-Zuordnung definieren. Und im Endeffekt ist es auch gerade diese stilistische Offenheit, die ihre Musik so interessant und unberechenbar macht. Insofern ein heißer Tipp für alle Festival-Veranstalter: Bucht GO GO GAZELLE für eure Veranstaltungen im kommenden Jahr, denn mit ihrem Unterhaltungswert können sie vermutlich sogar das Publikum des ZDF-Fernsehgartens mühelos aus der Reserve locken!
GO GO GAZELLE – Flaschenpost am Morgen
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:1. September 2020
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.