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G31 – Die Insel der versunkenen Arschlöcher

 
Der Bandname G31 bezieht sich auf die Gärtnerstrasse 31 im Hamburger Stadtteil Hoheluft-West, also der Adresse, in der sich der Proberaum der Band befindet. Doch auch ohne dieses Hintergrundwissen könnte man ihre geographische Herkunft zumindest erahnen, denn irgendwie reihen sie sich mit ihrem eigenständigen Sound in die Tradition unzähliger weiterer Deutschpunk-Formationen ein, die die Hansestadt in den letzten drei Jahrzehnten hervorgebracht hat: Kein breitbeinig produzierter Hochglanz-Punk oder sägendes Uffta-Uffta-Geschrammel, sondern recht individuell ausgestalteter deutschsprachiger Punkrock mit leichtem 80er-Flair und fein austariertem Songwriting. Mal recht flott und mit zackigen Riffs vorgetragen („Radiergummi“, „Punkern gehen“), an anderer Stelle tempomäßig eher in der 30er-Zone unterwegs („Sonne im Park“, „Grüner Jäger“). Haupterkennungsmerkmal ist auf jeden Fall die Stimme von Sängerin Mitra, die den Liedern gleichermaßen Melodie und Kratzigkeit verleiht. Etwas bedauerlich, dass mir keine Songtexte vorliegen, denn die Art und Weise, wie hier sowohl persönliche als auch politische Themen in Songs verpackt werden, verdient sicherlich ein besonderes Augenmerk. Wer im großen, weiten Deutschpunk-Ozean nach aufregenden neuen Ufern sucht, sollte also unbedingt mal „Die Insel der versunkenen Arschlöcher“ ansteuern. Oder, um es mit den Worten von SLIME zu sagen: Roll die Seekarten aus…
 

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.