Die europäische Antwort auf BLEEDING THROUGH und KILLSWITCH ENGAGE sollen FRONTSIDE sein, zumindest laut Presse-Info. Alles klar …. man will also auf den total überschwemmten Hype Metal-Core aufspringen. Aber um in dem Teich überleben zu können, muss man schon Außergewöhnliches leisten oder zumindest den Standard halten können. So routiniert und tight wie oben genannte Bands zockt man noch lange nicht. Auf dem Vorgänger-Album spielte man noch mehr eine Mischung aus Death und Thrash Metal und konnte damit auch überzeugen. Jetzt nimmt man noch mehr Hardcore ins Boot, versucht es ab und zu mit den obligatorischen Clean Vocals (und versagt dabei kläglich), was der Band nicht unbedingt gut zu Gesicht steht. 2003 gewann man mit dem alten Stil sogar den polnischen Grammy für das beste Metal-Album des Jahres. Warum also das alles ändern? Geblieben sind die messerscharfen Gitarrensalven, die dafür sorgen, dass das Album nicht völlig untergeht, und somit hinterlassen FRONTSIDE noch ein gut mittelmäßiges Bild auf „Twilight of gods …“. Am schlimmsten ist allerdings die Produktion. Ist das wirklich gewollt? Zu Beginn des Openers „apocalypse continues“ knistert es wie bei einer Vinyl-Scheibe. Gut, denkt man, nett, aber das Knistern verfolgt einen weiter und weiter. Wie oben schon bemerkt, ist aber nicht alles schlecht, was auf den ersten Blick auffällt, so ist z.B. das abwechslungsreiche „messiah syndrome“ ein Glanzpunkt des Albums. Fettes Riffing, das alles schreddert was bei drei nicht mindestens zwei Meter von den Boxen der Anlage entfernt sitzt/bangt. Aufgelockert wird es durch Groove-Parts, die sitzen. „We are destined to burn“ fällt durch seine melodischen Parts auf, doch die Clean Vocals müßten einfach stimmiger sein.
Fazit: An den normalen Gesangs-Parts muß noch schwer geschraubt werden, internationale Klasse ist etwas anderes. Auch die Produktion läßt zu wünschen übrig. Ansonsten ist FRONTSIDE eine Okay-Scheibe gelungen, auf die hoffentlich bald ein amtlicher Nachfolger kommt.