Wenn man aus dem eher düsteren Skandinavien kommt und ein Album „Morgenlands“ betitelt, dann ist ja allein das schon etwas Besonderes. Und die Musik auf diesem Album, das uns FOREST & CRISPIAN in die Finger spielen, ist auch alles andere als typisch skandinavisch. „A horse´s tale“ würde man wohl eher in einem Western anordnen, das Gesamtwerk würde sich auch ganz hervorragend als Untermalung eines Terry Gilliam-Filmes machen, so obskur, verrückt, verdreht und bunt kommt es daher. Mal Zirkuszelt, mal Blue Note-Bar, mal Kulturabend, mal Brecht/Weill, mal Träumerei, „Morgenlands“ bietet jede Menge Raum für den individuellen Irrsinn. Und dabei bleiben die 5 Nordländer auch noch überzeugend und verschroben-genial, auf dass auch kein Missmut aufkommen möge.
Kein Wunder also, dass sich Per Sunding dieser Band für ihr drittes Album anbot, auch er spürte wohl, dass hinter all dieser Verspieltheit Popmusik steckt, die einfach begeistert.
„Morgenlands“ verbindet die Ausgeflipptheit von GOGOL BORDELLO, das Cabaret der DRESDEN DOLLS, die Elegie von GET WELL SOON und den Spaß der POGUES zu einem Brei, von dem jeder gerne naschen möchte und das auch unbedingt tun sollte. Denn FOREST & CRISPIAN sind sie ohne Frage wert, die Reise in den eigenen Wahnsinn. Es gibt was zu entdecken. Und wenn es „nur“ gute Musik ist.