Es gibt Bands, die schreiben bei jeder Probe zwei neue Songs. Und dann gibt es Bands wie FEUERWASSER, die bis zur Fertigstellung der zwölf Lieder auf diesem Album ganze elf Jahre benötigt haben. Dafür hat sich die Band aus Nordrhein-Westfalen diesmal allerdings auch entschieden, die Songs komplett in Eigenregie aufzunehmen, was im Endeffekt eine gute Entscheidung war, da der Sound für ein derartiges DIY-Unterfangen absolut amtlich klingt und sich keineswegs vor Aufnahmen aus einem herkömmlichen Studio verstecken muss. Stilistisch lassen sich FEUERWASSER zwischen Bands wie FAHNENFLUCHT, ABSTURTZ oder ALARMSIGNAL einordnen, gelegentlich linsen auch RASTA KNAST („Auferstanden“) oder die alten DRITTE WAHL („Ohne Brief und letzte Worte“) um die Ecke. Demzufolge gibt es schnellen Deutschpunk mit vielen Melodien und einem leicht metallischen Einschlag zu hören, der zudem über einige sehr einprägsame Refrains verfügt. Hört euch Lieder wie „Taubstummblind“, „Märchen“ oder „Gefreut“ an, und ihr werdet sie so schnell nicht mehr aus dem Ohr bekommen! Insofern bewahrheitet sich hier mal wieder die alte Binsenweisheit: Was lange währt, wird endlich gut.
FEUERWASSER – Punklomerat
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:5. November 2020
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.