Eigentlich sind FALL OUT BOY ja der Inbegriff des kommerziellen US-Pop-Punks, der hier in Deutschland nicht so wirklich funktioniert. Doch Gott sei Dank ist dieses Album anders – und besser!
Während ich das hier schreibe liegt neben mir die neue Scheibe von BOWLING FOR SOUP. Die ist genau das, was ich auch von FOB erwartet hätte, langweilig und festgefahren. Aber „Infinity on high“ ist alles das, was man von einer jungen amerikanischen Band nicht erwartet. Abwechslungsreich, innovativ und dennoch absolut massentauglich. Alleine die Produktion dürfte jeden gleich in seine Schranken weisen, der irgendwann mal gesagt hat, dass irgendwer eine dicke Produktion hat. Genauso wie dieses Album müsste es dann klingen, und das wird schwer.
Am Anfang, als bei „Thriller“ diese etwas kindliche Ansage an alle Kritiker kommt, dachte ich noch nicht im entferntesten daran, ob ich dieses Album in meinen Jahrescharts nun in die Top 10 oder Top 5 einordnen soll… Aber wenn jemand wie JAY-Z das Intro spricht, was soll da noch passieren. Weitere illustrer Gast: Leonard Cohen, der zusammen mit der Band den Song „Hum hallelujah“ geschrieben hat.
FALL OUT BOY machen vieles besser als ihre Kollegen, auch weil sie auf die Akustik-Gitarren-Ballade verzichten und mit „Golden“ lieber eine ordentliche Schnulze aufgenommen haben. Dazu gibt es alle Attribute eines Mainstream-Albums, catchy, groovy, was auch immer, darf man in diesem Zusammenhang mal sagen.
FALL OUT BOY sind tanzbarer geworden, haben vielleicht ein wenig bei PANIC! AT THE DISCO gelernt und machen richtig viel Spaß. Wenn nur der Gesang manchmal doch eine Spur unaufdringlicher wäre…