AVALON – Avalon – The Richie Zito Project

Aus dem Hause Frontiers flattert uns nach der superben SLAMER und der ebenfalls gutklassigen SUNSTORM das neue Projekt von Richie Zito (u.a. Beiträge für BARBARA STREISAND, DONNA SUMMER, KENNY ROGERS) ins Haus. Gleich acht Sänger lotste Richie ins Studio, um „Avalon“ einzuspielen. Natürlich handelt es sich um die Crème de la Crème der Szene. Neben Hugo (endlich mal wieder ein Lebenszeichen von ihm!), dem immer vertretenen Joe Lynn Turner, Eric Martin (MR.BIG), Danny Vaughn (u.a. TYKETTO) und Philip Bardowell (UNRULY CHILD) sind Top-Sänger wie Eddie Money und Jospeh Williams (TOTO) mit von der Partie. Namedropping, werdet ihr sagen. Nun, wenn die Qualität siegt, braucht man keine großen Namen, um ein solches Projekt zu promoten, und dass ein Ausnahmekünstler wie Richie Zito ohne Probleme in der Lage ist, solch illustre Künstler um sich zu scharen, ist keine Überraschung.
„Avalon“ ist, und auch das ist keine Überraschung, ein reinrassiges AOR-Album mit Melodic Rock-Touch, das trotz der unterschiedlichen Sänger nicht wie ein Sampler wirkt, sondern wie aus einem Guss.
Das Album startet mit dem von Hugo vorzüglich gesungenen und härtesten Track „blue collar“. Weiterer Höhepunkt ist das von Eddie Money mit seiner whiskeygetränkten Stimme veredelte Rock-Stück „nightmare“, ein im mittleren Tempo gehaltener Rocker mit guten Keyboard-Arrangements und tighter Rhythmus-Sektion. „Oh samantha“ (wunderschöner Chorus), die erste Ballade, wird artgerecht von Joseph Williams gesungen, was nicht weiter wundert, da seine Stimme für ruhige Songs wie geschaffen scheint.
Bei dem Titelsong darf Danny Vaughn (von dem Jon Bon Jovi einmal im Studio sagte, seine Demo-Tracks klängen besser als seine eigenen Studioaufnahmen!) zeigen, was er drauf hat. Richie Zito hat einfach ein Gespür, welche Tracks zu den einzelnen Sängern passen. Nicht umsonst produzierte er so zahlreiche Hits.
Bei dem bluesigen „forever I will“ zeigt Ritchie Kotzen (u.a. EX-POISON) erneut, dass er nicht nur ein ausgezeichneter Gitarrist, sondern auch ein variantenreicher Sänger ist. „I can´t forget you“ wäre vor 10-15 Jahren ein totsicherer Hit gewesen und wird natürlich von Sänger Philip Bardowell gekonnt intoniert.
Neben der Produktion, die schön erdig und nicht zu glatt klingt, hat Richie Zito natürlich auch die Songs geschrieben und es sich nicht nehmen lassen, die Gitarren-Parts einzuspielen. Wer die übrigen Instrumente spielt, ist mir hingegen leider nicht bekannt. Mit beteiligt war auch Richie’s Mentor Giorgio Moroder (u.a. verantwortlich für die Soundtracks zu den Hits „Flashdance“ und „Top Gun“).
Gelungenes Projekt, das hoffentlich irgendwann einmal seine Fortsetzung findet!